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dem Harlunger Berge ließen sie stehen; sie weiheten sie aber ihrem Götzen Triglaff.

Also rächte sich der Wendische Hund.

Micrälius, Altes Pommerland, I. S. 127. 128.


13. Rethra.

In den uralten heidnischen Zeiten war in Pommern eine berühmte Stadt, Rethra geheißen. Dieselbe war der Hauptsitz der Pommerschen Götter, besonders des Götzen Radigast oder Redigast. Die Stadt war groß, von vielen Einwohnern und voller Reichthümer. Man ging durch neun Thore in dieselbe hinein, und sie war rund umher mit Wasser beflossen. Sie hatte viele Tempel, in welche man über köstliche Brücken ging. Der vornehmste Tempel gehörte dem Götzen Redigast, welcher ganz von Gold war, und auf einem Lager von Purpur ruhete. – Diese Stadt ist zuletzt wegen ihres Uebermuthes und Heidenthums gänzlich zerstört. Das ist geschehen noch lange bevor das Christenthum nach Pommern kam. Auf welche Weise aber, das weiß man nicht. Sie ist so ganz zu Grunde gegangen, daß man nicht einmal die Gegend mehr angeben kann, wo sie gestanden hat. Doch glauben die Meisten, sie habe da herum gestanden, wo jetzt die Stadt Treptow an der Tollensee liegt.

Altes und Neues Rügen, S. 15.
Stavenhagen, Beschreibung von Anklam, S. 16. 17.
Stolle, Geschichte von Demmin, S. 469-489.


14. Wineta.

An der nordöstlichen Küste der Insel Usedom sieht man häufig bei stillem Wetter in der See die Trümmer einer alten, großen Stadt. Es hat dort die einst weltberühmte Stadt Wineta gelegen, die schon vor tausend und

Empfohlene Zitierweise:
Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1840, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Volkssagen_Pommern_023.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)