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auch noch die Spur eines Hühnerbeines; wie die aber hineingekommen ist, weiß man nicht.[1]

Acten der Pomm. Gesellschaft für Geschichte.


179. Der Teufelsstein auf dem Warther Felde.

Auf dem Warther Felde auf der Insel Usedom liegt ein ungeheuer großer Stein, in welchen die Spur von einer Hand eingedrückt ist. Man sagt, daß denselben der Teufel dahin geworfen habe. Als nämlich zu Anfang des Christenthums in Pommern eine christliche Kirche zu Pudalga auf Usedom erbauet ist, da hat der Teufel sich vorgenommen, dieselbe zu zerstören. Er hat deshalb diesen Stein genommen und sich damit auf den Baujoberg bei Lassahn gestellt; von da hat er ihn nach Pudalga hingeworfen. Allein Gott der Herr hat zu derselben Zeit einen heftigen Windstoß geschickt, der hat den Stein versetzt, so daß er auf das Warther Feld geflogen und daselbst niedergefallen ist. Der Teufel hat bei solchem Werfen den Stein so hart angefaßt, daß seine Hand sich darin abgedrückt hat, so wie dies noch jetzt zu sehen ist.

Acten der Pomm. Gesellschaft für Geschichte.


180. Der hohe Stein bei Anklam.

Das Anklamer Stadtgebiet war in früheren Zeiten bis an die Peene mit einem hohen Erdwall eingeschlossen. In der Einfahrt dieses Walles nach Uekermünde hin sieht man noch jetzt einen Wartthurm, der gar keinen Eingang hat, und deshalb der hohe Stein genannt wird. An demselben


  1. Hier scheint ein Irrthum zum Grunde zu liegen; denn gewöhnlich denkt man in Pommern sich den Teufel mit einem Pferde- und einem Hühnerfuße. A. d. H.
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Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1840, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Volkssagen_Pommern_217.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)