Seite:De Volkssagen Pommern 347.jpg

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Wird dabei ein Feuerfunke sichtbar, so ist das ein Zeichen, daß das Schiff schon auf seiner ersten Reise zu Grunde oder sonst verloren gehen wird. –

Beim Einsetzen des Großmastes in ein neues Schiff muß man unter denselben ein Stück Geld legen. Das Schiff wird dann viel Geld verdienen. Besonders gut ist es, wenn man eine alte, nicht mehr geltende Münze dazu nimmt. Ein Russischer Rubel thut auch sehr gute Dienste.

Wie jedes, oder nach dem Glauben Einiger doch manches Schiff seinen Kalfater oder Klabatermann hat, der den Schiffer warnt, dem Schiffsvolke hilft und das Schiff bis zum letzten Augenblicke beschützt, ist schon unter den Sagen erzählt. –

Ob zum Bau eines Schiffes windbrüchiges Holz genommen ist, besonders zum Mast, zum Bugspriet oder zu den Raaen, kann man bald merken; solches Holz knackt nämlich, wenn es stürmisches Wetter werden will. –

Wenn der Besan- oder Großsegel-Baum knarrt, so bedeutet das, daß entweder der Wind still werden, oder der auf die nächste Windstille folgende Wind aus Osten kommen wird. –

Wenn bei stillem Wetter ein Hund, ohne Veranlassung, die Nase hoch hält und schnuppert, so kommt der nächste Wind aus der Gegend, in welche die Nase gerichtet ist. –

Wenn bei stürmischem Wetter die See überschlägt und einen hohlen, dumpfen Ton von sich giebt, so ist das ein Zeichen, daß es bald gutes Wetter werden wird. –

Wenn man auf See ist, so darf man ja keinen Feuerbrand, auch nicht einmal eine glühende Kohle über Bord werfen, denn sonst giebt es gewiß Sturm. –

Wenn der conträre Wind gar nicht nachlassen will, so muß man in die Gegend, aus welcher man den Wind

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Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1840, Seite 347. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Volkssagen_Pommern_347.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)