Seite:De Volkssagen Pommern 350.jpg

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nicht lange, fällt sie aber nach inwendig, so bleibt er lange am Schiffe. –

Manchmal hat man „Nachtlichter“ auf der See; besonders sind die auf der „Spanischen See“ (dem großen Ocean); wenn man denen begegnet, so hat man bestimmt großen Schaden. Denn wenn auch manche gelehrte Leute sagen, die Flamme entstehe durch das Zusammenschlagen des salzigen Wassers; so ist das doch nichts, und man weiß vielmehr recht gut, daß da, wo solche Lichter sind, ein Mann, welcher der Teufel selbst seyn soll, sich in einer Theertonne auf der See herumtreibt. –

In der Gegend vom Cap der guten Hoffnung treibt sich ein „Nachtkreuzer“ in der See herum. Er kreuzt an alle Schiffe heran, und man sieht aus allen seinen Kanonenluken Feuer brennen; er kommt so nahe, daß man seine Segel hören kann; aber im Wasser rauschen hört man ihn nicht. Man muß sich vor ihm in Acht nehmen, daß man nichts von ihm annimmt, auch nicht einmal einen Brief zur Bestellung; denn dieser Nachtkreuzer soll sich einmal vor schon sehr langer Zeit, in großer Noth dem Teufel übergeben haben, wenn er eine glückliche Reise machen werde. Nachher ist ihm das leid geworden, und er hat dem Teufel den Contrakt aufgekündigt. Nun kann er niemals zu Hause kommen.

Zum Theil mündlich; zum größten Theil aber aus den Acten der Pommerschen Gesellschaft für Geschichte.


Fischer-Meinungen.

Von der Seejungfer, die am Haff, und besonders am Papenwasser den Fischern bei ihrer Arbeit zusieht, und ihnen Glück bringt, ist schon in den Sagen erzählt. –

Empfohlene Zitierweise:
Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1840, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Volkssagen_Pommern_350.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)