Seite:De Weerth Schnapphahnski 015.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


I.

Schlesien.

Sage mir, Muse, die Thaten des vielgewanderten Mannes,
Welcher so weit geirrt, nachdem aus Berlin man verbannt ihn;
Vieler Menschen Städte geseh’n und Sitte gelernt hat,
Auch bei Don Carlos so viel’ unnennbare Leiden erduldet[1].

Gewiß! Vater Homer, der weißbärtige, griechische Barde würde nicht den edlen Odüsseus, nein, er würde den edlen Ritter Schnapphahnski[2] besungen haben, wenn Vater Homer nicht zufällig in einer Zeit gelebt hätte, wo man weder Klavier spielte, noch Manilla-Cigarren rauchte, wo man weder an Berlin noch an Don Carlos dachte.

Homer ist todt. Ich lebe. Das letztere freut mich am meisten. Was Homer nicht thun konnte: ich thue es. Homer besang den Odüsseus, – ich verherrliche den Ritter Schnapphahnski.


  1. Die Erste und Dritte Zeile stammen aus Homers Odyssee in der Übersetzung von Johann Heinrich Voß, die Zweite und Vierte Zeile sind eine Abwandlung der entsprechenden Zeilen aus der Odyssee.
  2. es handelt sich hierbei höchstwahrscheinlich um Fürst Felix Lichnowski (* 5. April 1814 in Schloss Grätz bei Troppau, † 19. September 1848 in Frankfurt am Main)
Empfohlene Zitierweise:
Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 015. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_015.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)