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sah zwar aus, als ob er eben vom Friseur käme, aber: Kanonenfutter! Kanonenfutter! dachte der Spanier und es versteht sich von selbst, daß er Sr. Hochgeboren auch nicht das geringste Hinderniß in den Weg legte, sich bei der nächsten Bataille vor den Kopf schießen zu lassen.

Deutsche Lanzknechte waren tapfer zu allen Zeiten. Dieselben großen Lümmel, die zu Hause in Filzschuhen, in gestrickten Kamisölern und in baumwollenen Nachtmützen faul wie alt gewordene Hunde und feige wie weibliche Hasen hinter den Oefen oder auf den Wirthshausbänken herumlungerten, sie haben sich im Auslande, für fremde Fürsten stets mit einer Gewissenhaftigkeit und mit einer Ausdauer geprügelt, die wirklich alle Gränzen übersteigt. Wer daheim ein Kaninchen war, er wurde draußen ein Tiger; die Träumer verwandelten sich in Raufbolde; die blonden, sentimentalen Schlingel: in Todtschläger; die sanften blassen Heinriche und Gottfriede in donnerwetternde Generäle und Feldwebel, die ihre Feinde so gemüthlich um’s Leben brachten, wie sie seiner Zeit Korn mähten oder Spargel stachen.

Auf allen Schlachtfeldern aller Jahrhunderte haben sich Deutsche für ihren pünktlich ausbezahlten Sold auch pünktlich todtschlagen lassen. Mit ihren frommen, blauen Augen schauten sie so gutmüthig in

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 060. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_060.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)