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fragen konnte, ob jener Herr von Schnapphahnski derselbe Schnapphahnski sei, der einst die schriftliche Erklärung gab, daß er sich in der berühmten Liebesaffaire mit Carlotta höchst unzweideutig benommen habe, so war doch wenigstens immer die Möglichkeit vorhanden, daß dem edlen Ritter selbst in dem bairischen Babylon ein Lakai des Grafen S. aus O. in Schlesien begegnete und Herr von Schnapphahnski hatte nun einmal eine entschiedene Abneigung vor den Haselstöcken dieser Ungeschlachten. „Und nähmst du die Flügel der Morgenröthe und bettetest dich am äußersten Meere, die Arme der Lakaien aus O. in Schlesien können dich doch noch erreichen!“ – Also dachte unser Ritter und es versteht sich von selbst, daß er auch in München nicht auf der Stelle mit der alten Keckheit aufzutreten wagte.

Jedenfalls that er das, was auch jeder andere vernünftige Mensch in seinem eignen wohlverstandenen Interesse gethan haben würde. Er suchte nämlich seinem Erscheinen in München vor allen Dingen einen angenehmen Geruch vorhergehen zu lassen, um auf diese Weise jeder möglichen Gefahr wenigstens in etwas vorzubeugen.

Der sinnreiche Junker hatte bereits durch die Herausgabe seiner Memoiren[1] ein gewaltiges Stück in diesem Punkte vorgearbeitet. Indem er nämlich


  1. Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Frankfurt am Main, 1841
Empfohlene Zitierweise:
Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_103.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)