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Wellen dich schaukelnd dahintragen, und die Wolken wie geflügelte Gletscher das Blau des Himmels durcheilen und wenn dich endlich ein Eiland aufnimmt, wo nur fromme, robuste Fischer wohnen, und stämmige Nereiden und wohlmeinende Austern: O, da wird dein krankes Herz gesunden und du wirst ein Glücklicher unter Glücklichen sein und ein billiges, gottgefälliges Leben führen in Ewigkeit. –

Wie in so manchen Sachen, irrte sich der Ritter auch in diesem Punkte, denn nichts kurirt einen vernünftigen Menschen weniger als die reine Natur, als eine sogenannte schöne Gegend.

Mit unserm kleinen, süßen Gewohnheitsplunder befinden wir uns in der finstersten Gasse einer lärmenden Stadt auf die Dauer besser, als vom Frühroth umstrahlt auf dem Gipfel der Alpen unter Gemsböcken und dummen Kuhhirten. Ich lasse es mir gefallen, daß man sich alle Jahre einmal auf den Rigi setzt, auf den Snowdon oder den Blocksberg, um sich davon zu überzeugen, daß unser Herr Gott auf eine wahrhaft geniale Weise seine großen Bergklötze durcheinander würfelte – eine Stunde, einen Tag lang mag man Alles beschauen; aber dann auch hinab zu der ersten besten verwünschten Prinzessin!

Empfohlene Zitierweise:
Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_128.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)