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sind die reinlichsten Leute. Nach Liebig verbrauchen die Engländer die meiste Seife; dann kommen die Franzosen, dann die Deutschen u. s. w., zuletzt die Russen. Die Engländer haben die reinsten Hände, die saubersten Zähne und die weißeste Wäsche. Die Engländer sind die Herren der Welt.

Geier-Augen, Geier-Nase, ein ausgestopfter Raubvogel, und im Antlitz die Brandstätte aller Leidenschaften: Das ist unsere Herzogin. In unsern Notizen finden wir noch ausdrücklich bemerkt, daß die Herzogin nur Leute, die in der engsten Intimität mit ihr stehen, bei Tage empfängt. In den meisten Fällen nimmt sie nur abends Besuche an, wie sie sich denn überhaupt auch nur bei Abend zeigt, da sie nur zu wohl weiß, wie sehr sie des Lampenlichtes bedürftig ist.

Armer Schnapphahnski! Theurer Mann, Du gehst mit einem heroischen Entschluß um!

„Und würfst du die Krone selber hinein,
Und spräch’st: Wer mir holet die Kron’,
Der soll sie tragen und König sein –
Mich gelüstete nicht nach dem theuern Lohn!“

Ja, armer Schnapphahnski.

Unsere Herzogin ist Niemand Anders als die Herzogin von S., die jüngste Tochter des Herzogs von K., die Gespielin eines „talentvollen“ Königs, mit dem sie erzogen wurde und mit dem sie sich dutzt.

Empfohlene Zitierweise:
Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_150.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)