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„„Sie sind grausam, Doktor!““ nahm endlich der Professor das Gespräch wieder auf. – „„Ich soll in vier und zwanzig Stunden heirathen: das ist unmöglich!““

„Beim Menschen ist nichts unmöglich!“

„„Ich kenne alle Kirchenväter, aber ich kenne kein einziges Weib.““

„So lassen Sie die Kirchenväter laufen, und lernen Sie die Weiber kennen!“

„„Ich will mich verbindlich machen, in vier und zwanzig Stunden eine neue Sprache kennen zu lernen aber ein Weib lieben lernen – bedenken Sie Herr Doktor!““

„Die Sprache der Liebe lernt man in fünf Minuten.“

„„Sie sind unerbittlich, Herr Doktor!““

„Unerbittlich, Herr Professor!“

„„O Gott, errette mich von diesem Doktor!““

Der Doktor wurde ungeduldig. Er schritt der Thüre zu. „Thun Sie, was Sie wollen, Herr Professor. Ich bin hierher gekommen, um für Ihren Leib zu sorgen, nicht für Ihre Seele. Suchen Sie meine Rathschläge mit Ihrem Gewissen zu vereinbaren, das ist Ihre Sache. – – Ich gebe zu, daß es mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist, in vier und zwanzig Stunden ein eh’lich Weib zu finden, Hochzeit zu machen und so weiter – – aber es fällt

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_160.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)