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durch das Einfache. Sie treiben die Herzogin bis auf den Chimborazzo des Unerhörten und lassen sie plötzlich in die Sahara des Allergewöhnlichsten fallen, und ich bin gewiß, daß Sie zuletzt siegen, daß das raffinirte Alter der raffinirten Jugend weichen muß, daß die Herzogin zum Rückzug bläst, ja daß sie enttäuscht zusammen sinkt, daß sie ächzt und winselt – aber dann erst ist der Augenblick gekommen, wo Sie Ihrem Feldzuge die Krone aufsetzen.

Denn statt den Fuß siegend auf ihren Nacken zu setzen, verzichten Sie plötzlich auf den Ruhm der gewonnenen Schlacht; statt zu triumphiren, machen Sie Ihren Triumph zu den Triumph der Herzogin; während sie Ihnen zu Füßen fallen will, kommen Sie der Herzogin zuvor, und fallen ihr zu Füßen, ein sentimentaler Satan, ein verliebter Nero, so daß Sie Ihre fallende Gegnerin mit den Armen auffangen, und sie emporrichten, sie maßlos erstaunend durch Ihre Ueberlegenheit, und zum Danke rührend durch Ihre unbeschreibliche Galanterie. Seien Sie versichert, Ritter, durch ein solches Spiel werden Sie die Herzogin durchaus gewinnen – sie wird alle Ihre Schulden bezahlen – –“

„„Und den andern Weg?““ fragte der Ritter, indem er sich aufmerksamer emporrichtete.

Empfohlene Zitierweise:
Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_170.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)