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riß sie stets die kaum vernarbte Wunde meines Kummers auf.““

„Aber ich finde, daß die Herzogin alle Ursache dazu hatte.“

„„Ganz natürlich, Ritter; aber als galante Dame hatte sie eben so sehr Ursache, die Geschichte nie wieder zu berühren, nie wieder an die Schimmel zu denken und mir mein Unrecht ein für allemal zu verzeihen. Wenn ich mir als leichtsinniger Mann in meiner Betrübniß, das Vergnügen machte, die Herzogin für lumpige neunzig Friedrichsd’or hineinzureiten, da mußte sie sich als geniale Frau, das Vergnügen machen, mir diesen Trost zu gönnen – jedenfalls ist dies logisch – –““

„Die Logik des Pferdehandels.“

„„Uebrigens werde ich mich mit der Herzogin aussöhnen. Ich werde ihr täglich den Hof machen; denn ich verehre die Herzogin, ich verehre das Gespann, mit dem sie gestern Abend heranfuhr, und ich werde ihr den höchsten Preis dafür bieten, den je ein Standesherr geboten hat.““

„Ist dies Gespann vielleicht ebenfalls zu Schanden gejagt?“

„„Ich bitte sehr um Verzeihung: nicht im Geringsten! Vier Gäule die ihres Gleichen suchen – –““

„Aber wenn die Herzogin nicht verkaufen will?“

Empfohlene Zitierweise:
Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_187.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)