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Wir haben nämlich nichts mehr und nichts weniger zu erzählen als die Römerfahrt unsres Ritters.

Alle großen Sünder verrauschter Jahrhunderte hielten es für ihre Pflicht, wenigstens einmal im Leben, wenn auch nicht nach dem Heiligen Grabe, so doch nach Rom zu wallfahrten, um dort von allen Skrupeln erlöst, desto ruhiger in einen neuen Sündenabschnitt ihres Lebens hineinzusteuern.

Jede Zeit hatte ihre Sitte; so auch die damalige. Die Griechen brachten den Göttern Hekatomben; das Mittelalter pilgerte nach Rom; wir sündigen Menschen der Jetztzeit pilgern höchstens nach Paris.

Nach Paris, dem welschen Babylon! Nach der heiligen Stadt der schönen Babylonierinnen! Auf den Boulevards zu spazieren, zu tanzen in den Champs Elisées, und zu Mittag speisen bei Very für 48 Fr. – O welches Vergnügen! Wie ein Araber in Mecca, wenn er die Arme kreuzend und blumenreiche Gebete murmelnd in die heilige Kaaba tritt, so trat ich Mabille in Deinen Garten und neigte mich, o Babylon, vor deinen Frauen!

Die Rosen dufteten, die Seide rauschte.

„Hörner, Pauken und Trompeten
Tönten jubelnd die Fanfare
Und wir riefen Alle: Heil!
Heil der Königin Pomare!“

Herr von Schnapphahnski hielt aber fest an

Empfohlene Zitierweise:
Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_210.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)