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Frau ist maßgebend in allen Dingen, einer Frau muß man mehr glauben, als dem Evangelium; was eine Nachtigall singt, und was auf Rosen und Lilien geschrieben steht, und was ein Engel in Menschengestalt spricht, das ist die lautere Wahrheit, das soll man glauben, dafür soll man leben und sterben und auferstehn. Ja, was ist ein Sokrates und ein Hegel gegen eine kleine Person mit kohlschwarzen Locken, die dir an den Hals springt und dich küßt und darauf flucht mit dem liebenswürdigsten Fluche, daß sie Recht habe, und daß sie Recht behalten wolle, ihr Leben lang.

„Wen Frauen loben der wird bekannt,
Er hat den Ruhm an seiner Hand,
Dazu seines Herzens Wonne.“

So sagt schon der alte Wolfram von Eschenbach und in der That, Gagern hat alle Aussicht einer der glücklichsten Menschen seiner Zeit zu werden. Gagern ist eine gesunde Erscheinung. Junge Mädchen werden sich schwerlich für ihn begeistern; hübsche Frauen werden ihn stets zu schätzen wissen. –

Gagern brachte einen Toast auf ein „einiges, freies und starkes Deutschland“ aus. Wiederum bebte der Saal von Applaus. Alle Patrioten und alle Gläser wackelten. Se. Majestät der König erhob sich hierauf zum zweiten Male und ich muß gestehen,

Empfohlene Zitierweise:
Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_256.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)