Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung | |
|
Das Alter.
Laß es kommen, das Alter; und fürchte die traurige Hand nicht,
die von der Wange dir Rosen und Lilien raubt;
Grazien altern nie: nie welkt die Rose der Anmuth,
die die Unsterblichen selbst dir in die Seele gepflanzt.
Der trügende Spiegel.
Traue dem Spiegel nicht, du gemahlte Chloe; was Er dir
zeiget, bist du nicht selbst, ist ein erheucheltes Bild.
Aber gehe zum Quell und wasch’ in der Welle das Antlitz;
Was du in ihr denn siehst, Täuschende, das bist du selbst.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 039. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_039.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 039. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_039.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)