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mit einer nützlichen Lehre besetzt, zu werden; Dinge, die von den wahren Eigenschaften des Epigramms, von seiner lebendigen Gegenwart, Einheit und Energie fern abführen.


Also hat man wenigstens einige Hülfsmittel dazu genommen, dem Epigramm auch in dieser Gattung seine bessern Eigenschaften zu erhalten. Man giebt z. B. die Lehre, auf die es angelegt ist, dem Gegenstande selbst in den Mund und macht ihn dadurch gleichsam zu einem sprechenden Emblem, zu einem durch sich selbst unterrichtenden Wesen. a)[1] Oder es wird ein Gespräch zwischen dem Wandrer und ihm gedichtet. b)[2] Oder man zog wenigstens die Lehre aus einem seltnern Fall, den man epigrammatisch erzählte; die Lehre selbst aber war kurz, ausgesucht, annehmlich vorgetragen und mit dem Gepräg’ einer menschlichen


  1. a) Beispiele siehe zersteute Blätter. Th. 1. S. 74. 32. Th. 2 S. 8. 24.
  2. b) Zerstr. Blätt. Th. 1. S. 18. 24. Th. 2. S. 61.
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_127.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)