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Ist sein Haus, er ackert im Meer, er jagt in den Wellen
Trüglich. Indeß ich unter dem breitbeblätterten Ahorn
Schlummere süssen Schlaf und höre die murmelnde Quelle,
Die uns Ländliche sanft ergötzt und nimmer erschrecket.


 Die unnütze Mühe.

Sind die Gesänge schön, die ich singe, wie sie die Muse
Mir verleihet: so werden auch sie schon Ehre mir bringen.
Und gefallen sie nicht, wozu die weitere Mühe?
Hätte Jupiter uns, hätt’ uns die windende Parze

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Zwo Lebzeiten zu leben gegönnt, die Eine voll Arbeit

Eine andre voll Freuden und Lust, daß man sich der Mühe
Nun begeben könnt’ und ihre Früchte genießen.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_188.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)