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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung | |
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Die sterben auf dem Meer: der Sturm ergriff,
Die schwarze Welle riß sie fort mit sich;
Hin ist ihr Leben, ihre Hoffnung hin.
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Der greift, unglücklich Schicksal! selbst zum StrickUnd raubt sich selbst der schönen Sonne Licht.
Nichts ist von Plagen frei: zehntausende
Der Tode stehn, ein unabwendbar Heer
Von Schmerz und Plagen stehn dem Sterblichen
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Ringsum. O glaubten meinem Rathe sie;So liebte keiner doch sein Unglück selbst
Und zehrte sich das Herz in Unmuth ab.
Der unglückliche Arme und Reiche.
Also irren wir Menschen mit unsern Seelen, wir alle
Tragen die Gaben, die uns der Götter prüfende Waage
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_206.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_206.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)