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Erster Brief.


Schon der Gedanke, m. Fr. „Tod sei den Griechen in der Vorstellung ihrer Kunst nichts als ein Jüngling gewesen, der in ruhiger Stellung mit gesenktem trübem Blick die Fackel des Lebens über dem Leichnam auslöscht“ schon dieser Gedanke hat so etwas Beruhigendes und Sanftes, daß wir ihm gleichsam gut werden und uns gern dabei verweilen. Sie können also glauben, daß ich der Leßingschen Abhandlung a) [1] vom Anblick des Titels an, der uns dies anmuthige Bild giebt, mit einer Aufmerksamkeit und Freude gefolgt bin, die sich bei der reichen Gelehrsamkeit dieses Mannes und bei den Grazien seiner Schreibart von Blatt zu Blatt vermehrte. Wir leiden unter einer Menge natürlicher und


  1. a) Wie die Alten den Tod gebildet? Berlin 1769.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_275.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)