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frühermordeten Helden, eines Achilles und Patroklus, eines Melangers und Protesilaus, des Adonis u. a. vor Augen; a)[1] oder man scheuete sich nicht, den dahingestürzten Todten selbst in schrecklichen Symbolen zu schildern. Von Schlangen umwunden stürzet er hier hinab: b)[2] dort wird der Geliebte des Herkules von den Nymphen hinuntergezogen: c)[3] hier tragen Drachen einen Todten fort d)[4] u. f. Auf andern Särgen hat man gar die Leidenden der Hölle, Ixion und Sisyphus nicht gescheuet: e)[5] und so sehen Sie m. Fr., daß auch die Gräber der Alten von traurigen und fürchterlichen Vorstellungen nicht frei gewesen. Sie liebten das Leben wie wir; ja bei ihren sinnlichern Begriffen von dieser und jener Welt mußten sie es noch mehr als wir lieben.


  1. a) Bellor. Sepulcr. tab. 55. Gor. T. III: tab. 24. 36. 37. 44.
  2. b) Gruter. p. 788. 910. Montfaucon tab. 131. n. 3.
  3. c) Pitture d’Ercolan. T. IV. p. 31.
  4. d) Gori T. III. tab. XIII.
  5. e) Bellori Fig. 56.
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_307.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)