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die Allegorie, die damit anfing, daß Pallas dem Gebilde das Prometheus den Schmetterling aufs Haupt setzte; jetzt ist dieser von ihm geflogen und ruhet auf der Hand des Schlafes. Ein Mehreres vom Tode wollte das Bild nicht sagen: dann weiterhin führt Merkur die Seele in die Gestalt der Psyche weiter.

Drittens. Wenn Einer oder zwei Genien vorkommen: so muß man ihre Bedeutung nicht über die Schranken ihrer Allegorie treiben: denn sie sind eigentlich blos Symbole der Ruhe, Bewahrer der Urne oder des Todtenhauses. b)[1] Als solche stehen sie da, sie mögen die


  1. b) Sie heissen daher auch Dii Manes, von denen man weiß, daß ihnen die Ruhe der Verstorbnen anempfohlen wurde. Gori inscr. T. I. p. 382. und verlieren sich in den Begrif der schützenden Genien des Verstorbnen. (S. Gori inscr. T. I. p. 193. 194. Fabretti inscr. p. 72–74. Saggi dell’ academia di Cortona T. VI. p. 131. u. a.) nach Etruskischen und Römischen Begriffen nämlich.
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_317.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)