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schmückten. Der Tradition nach mußten die Verstorbne über dunkle, furchtbare Ströme oder gar über den Ocean; wie kamen sie hinüber? Der alte Charon war dem Thanatos zu nahe verwandt und an sich ein trauriges Bild, das indessen auf Leichendenkmahlen doch auch nicht fehlet; a)[1] man wählte also frölichere Schiffer und hier standen abermals Vögel, Fische, Genien zu Dienst. Auf Delphinen oder andern Seethieren schiffen sie hinüber,b)[2] wozu die Geschichte Arions u. a. Gelegenheit gaben: oft sind blasende Tritonen um sie her, c)[3] eine Art von Vergötterung, zu der die Fabel der Ino, des Melicertes u. a. einluden. Jetzt sitzt der Genius ohne Flügel auf einer Muschel und hält den Schmetterling in die Höhe:d)[4] jetzt sitzt Psyche


  1. a) Bellori monum. fig. 55. Lucern. fig. 12.
  2. b) Passeri luc. III. 53. Gruter. p. 766. Gorii inscr. III. tab. 12. 14. Boissard tab. 82. &c.
  3. c) Gori inscr. I. p. 344. III. tab. 78. Bellori luc. fig. 5.
  4. d) Ogle tab. 27. Gori inscr. III. tab. 13. eine Art der Vergötterung auf einer Muschel der Venus.
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_341.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)