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kaufte ihn für zehn Goldgülden los, gab ihm darüber noch hundert mehr, als Brautschatz für seine Tochter, die er mit ihm vermählte. Wir wollen hören, was der liebliche Dichter selbst davon saget:

Aus meines Freundes zu Damaskus Armen
ging Unmuthvoll ich in die Wüstenei
Jerusalems, und lebte da mit Thieren;
bis ich den Franken in die Hände fiel.

Sie schleppten mich nach Tripolis, wo ich
mit Juden ihren Wall aufführen mußte.
So steckt’ ich lang’ im Koth, bis aus Aleppo
ein Mächtiger, einst mein Bekannter, mich
anredete: „wohin, o Musladin,
bist du gerathen? Lebst du hier?“

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_136.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)