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sich, ihre zerstörende Natur zu rauhe zu zeigen. Die Werkzeuge ihrer Macht sind Eines Theils gelähmt, oder andern Sinnes geworden; kurz, was die helle Vernunft anfing, warum sollte dies das Gesetz und eine vestgestellte Ordnung Aller mit Allen nicht einst vollführen? Wer hieran zweifelt, müßte es als erstes Naturgesetz annehmen, daß das Menschengeschlecht, unter das Schlechtere verkauft, zum Beßeren nie gelangen könne, und daß seine klärsten, sichersten Grundsätze ewig und immer täuschende Scheinworte bleiben müßten. Ist dies aber nicht, hat der allweite Raum sich zu Sternen und Sonnen aufgeklärt, und was Chaos war nach Naturgesetzen in daurende Bahnen geregelt; so lasset uns beym jungen Menschen-Chaos auf unsrer Erde an dieser wünschenswerthen Entwicklung auch nicht zweifeln, vielmehr dazu alles was wir können guten Muthes beitragen. Licht ist das stilleste, aber wirksamste Element der Natur; durch seinen schnellen Stral, durch seine ungestört fortgesetzte, gräuschlose Wirkung belebet und reinigt es die

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_201.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)