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konnten die Indischen Tempel in Ilura, auf Salsetta, Elephante, Ceylon, endlich alle berühmten Alterthümer des Ober Aegyptens, bis tief in die Wüste und Abessinien hinein, ohne Künste und Luxus gebauet werden? Sehr erfreulich war es mir also, da ich von einem philosophischen, die Geschichte weit-umfassenden Denker allen seinen Mitforschern die Wahrheit laut zu gerufen fand: e)[1] „das Menschengeschlecht ist nur Eins. Es hat in allen Zeitaltern in einander gewirkt, und wird und soll in einander wirken.“ Denn so schwer es wird, bei Behandlung der Geschichte und ihre Denkmale dies jeden Augenblick sichtbar zu machen: so ist es doch der Keim des ganzen lebendigen Körpers unsrer Geschichte. Das menschliche Geschlecht ist Ein Ganzes, seit seiner Entstehung hat es angefangen und sich zu organisiren, und soll diese Organisation vollenden.


  1. e) Schlötzers Weltgeschichte Th. 1. 85. hin und wieder.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_220.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)