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anordnet; denket man dann im ersten jugendlichen Heldenalter der Welt an jene glücklichen Eroberungen, von denen die Persische Fabel redet: so werden uns eben auf diese Stelle, im Herzen Asiens, zwischen Aegypten und Indien, auf einer Anhöhe, die dem Bau ihre Marmorfelsen selbst anbot, und wo sich Bergeskraft, Volksmenge, Verehrung gegen seinen König, als das Bild der Gottheit, mit Künsten andrer Länder, wie in einen Mittelpunkt vereinigen konnten, Denkmale, wie die zu Persepolis sind, sehr begreiflich. Nicht anders wars mit Indien und Aegypten, wo wahrscheinlich, am meisten in Aegypten, die Künste viel einheimischer waren. Die Eintheilung des Volks in Casten, die strenge Unterwerfung desselben unter Gesetze, Ordnungen, und Priester, seine Bestimmung zu einzelnen Gewerben, die Genügsamkeit desselben und sein milder Himmel unter einer mild-despotischen Regierung, die Lebensweise der Aegypter endlich, bei denen alles von Hölen ausging, und deren Kunst vorzüglich darinn bestand,

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_224.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)