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fand allenthalben Anhänger und Freunde, und lebte ein fröhliches Leben bis zu seinem selbsterwählten Ende. Er ist der Lieblingsgott der Indischen Weiber; in seinen Abbildungen erscheint er vor allen Rama’s mit Blumen gekränzt, mit Edelgesteinen geziert, leicht und fröhlich. Dergleichen Vorstellungen Wistnu’s giebts noch mehrere, und seine Gemahlin sowohl als einer seiner Söhne sind Bilder der Schönheit. Lakschmi seine Gemahlin, die Göttinn des Reichthums, entsprang mit der Göttinn der Wissenschaft und der Harmonie aus dem Milchmeere; Wistnu fand sie in einer Rose von hundert und acht Blättern, tausend und acht kleinen Blättern; und erzeugte mit ihr Rama, oder Manmadi, den Herzensnager, den Gott der Liebe. Dieser ist ein Kind; den Köcher trägt er auf dem Rücken, Bogen und Pfeile sind in seiner Hand: sein Bogen ist von Zuckerrohr, mit Blumen umkränzet; eine Schnur Bienen ist seine Senne; seine Pfeile sind zugespitzte Blumen; er

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_250.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)