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 Tamajandri.


O wer schildert Tamajandri’s Reize,
Brama’s Meisterwerk! In Millionen Jahren
hatte schaffend sich der Gott geübet,
und aus aller Herzensfeßlerinnen
feinsten Reizen schuf er Tamajandri.

     Kama und die Anmuth, seine Gattinn,
legten, als sie die Gestalt erblickten,
Ihre Götterkränz’ ihr an den Busen.
Da erhoben sich der Wohllust Hügel,
rund, wie Wilwamfrüchte, leise wallend
wie der Ton der seufzendsüßen Laute.

     Fünf der Pfeile trägt der Gott der Liebe;
Drei davon verschoß er in den Himmel,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_331.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)