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aliquid quocumque modo proponere, per quod tibi possit aliquod preiudicium generari, salyis semper in omnibus et per omnia iurisdictione, potestate, officio, auctoritate, dignitate, honore ac libertate sacri Romani imperii eiusque principum, ad quos specialiter spectat Romani regis electio et quibus preiudicare non intendebant vel alias quomodolibet derogare, petitionem tuo premissam nomine nichilominus repetentes. —


Nr. 81. (75). Der Pfalzgraf bei Rhein verfügt als Reichsvikar über Reichslehen. — 1267, Mai 28.

MG. Const. II, Nr. 464, S. 637.

In nomine Domini amen. Ludewicus Dei gracia comes palatinus Reni, dux Bawarie. Cum vacante imperio Romano omnes feodorum collaciones sive ordinaciones iure dignitatis officii nostri, quod ab imperio tenemus, ad nos pertineant indifferenter, nos attendentes fidem et devocionem nec non servicia, que nobilis vir Fridericus burgravius de Nurenberch Romano imperio impendit hactenus et adhuc impendere potest, si sine herede masculo decesserit, ad instanciam precum suarum dominam Mariam filiam suam, coniugem nobilis viri Ludewici comitis de Otingen iunioris et heredes, qui ab ea fuerint procreati, tam burgraviatu quam omnibus aliis feodis, que dictus Fr. burgravius ab imperio Romano tenet, opido Swante dicto cum suis pertinenciis excepto, nomine imperii infeodamus et esse volumus infeodatam.

Huius rei testes sunt: carissimus avunculus noster Chunradus secundus Jerusalem et Sycilie rex, dux Swevie, Ludewicus senior comes de Otingen, Hainricus comes de Chastel, dominus Ulricus de Wartperch, Hermannus de Hurnhaim et H. filius eiusdem, Wolframmus advocatus eius de Dornberch, Herdegnus de Grindelach, et alii quam plures. Et ne super premissis aliquod inposterum possit dubium suboriri, presentes litteras conscribi fecimus et nostri sigilli karactere roborari.

Actum et datum in Chadolspurch, anno Domini MCCLXVII, quarto die exeunte Maio, indicione decima.



Nr. 82. (76). Kaiserliches Land- und Lehnrechtsbuch, sogenannter Schwabenspiegel (Auszug). — 1274/5.

Zu Grunde gelegt ist der Abdruck der Laßbergischen Handschrift, jetzt in der fürstlich Fürstenbergischen Bibliothek zu Donaueschingen, bei v. Daniels, Land- und Lehenrechtsbuch I. II. (Berlin 1863) unter Berücksichtigung der nach jener Handschrift hergestellten Ausgabe des Freiherrn von Laßberg, Der Schwabenspiegel, Tübingen 1840. An einzelnen Stellen ist der Text nach anderen Ueberlieferungen verbessert. In der Auflösung der durch übergeschriebene i, o, u oder e in der Handschrift und ebenso in der Laßbergischen Ausgabe dargestellten Doppelvokale schließt sich unser Text an das von Daniels beobachtete Verfahren an. Die entsprechenden Stellen des Sachsenspiegels (Ssp.) sind, soweit sie oben in dem Auszuge Nr. 57 gedruckt sind[WS 1], mit dessen Kapitelzahlen, sonst nach der üblichen Einteilung zitiert.

A. Landrechtsbuch.

Sit[1] nu Got des frides furste haizet, so liez er zwai swert hie uf ertriche, do er ze himel fuor, ze schirme der cristenhait; diu lech unser herre sante Peter beidiu, einz von geistlichem gerihte, daz ander von weltlichem gerihte. Das weltlich swert des gerihtes daz lihet der babest dem chaiser, daz geistlich ist dem pabest gesezet, daz er da mite rihte. Dem pabest ist gesetzet in bescheidenlicher zit ze riten uf einem blanchen pherde, und der cheiser sol dem pabest den stegreif haben, daz sich der sattel nit entwinde.


  1. Sachsenspiegel (oben Nr. 57) 1.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. bei Wikisource: Sachsenspiegel
Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_105.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)