Seite:De Zeumer V2 217.jpg

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iglichen, der sy an herscheften slozzen landen leuten freiheiten oder rechten schedigte drünge irrte oder beswerte.

(4) Were auch daz dy vorgeschriben fursten graven oder herren ir manne burkgmanne dyner unterdanen oder stet, dy by in in diser eynünge sein und bliben, mit herskraft besezzen oder uberzogen würden: daz dann dy fürsten graven herren ritter, kneht und stet diser eynüng darzü sullen beholfen sein iglicher mit seiner maht on geverde, desselben land und dy seinen, als vor geschriben stet, zü entreden, nach gelegenheit iglichs fursten graven herren ritters knehts oder stete, als schir sy des ermanet werden von dem oder den, der oder dy also besezzen oder überzogen werden. Und sol daz ir einer uf den andern niht verzihen on alles geverde.

(5) Item ob der fürsten graven herren … ritter kneht oder stet dheinen oder dy iren, als vor geschriben stet, süst angriffen oder beschediget würden frevellich wider reht, von weme daz wer': daz dann dy fürsten graven herren ritter kneht und stet diser eynünge, dy itzund darinne sein oder in zeiten darein kumen werden, so sy des von dem oder den, dy oder den daz anget, küntlich ermant werden, den oder demselben ze stünd sullen beholffen sein, und vestiglich dy und ire helffer angreiffen, dy ir iglichem gelegen und gesezzen sein, und den veyntlichen tün, gleicher weyse als ob es ir iglichen selber und sünderlichen anginge, getrewlich on alle geverde.

(6) Und welchem fursten graven herren oder stat diser eynüng, von welcher partey dy weren, sulcher manünge not tete, es wer’ zü teglichem krige oder ob er mit maht überzogen oder besezzen wurde: der sol und mag dy fürsten graven herren stet ritter und kneht, dy in seiner partey sein, manen umb hulffe, als in düncket, daz im der not sey. Dyselbe partey sol im dann behulffen sein getrewlich unverzogenlich on geverde. Deucht dann dyselben partey, daz sy der andern partey einer oder mer zü sülchen sachen und hulffe auch notdürftig weren, so sullen und mügen sy oder der merer teil unter in dyselben andern partey auch manen umb hulffe, als sy danne düncket, daz in darzü not sey; welche hülffe auch dy andern gemante partey tun sullen mit aller irer maht uf ir selbs kost und schaden getrewlich und unverzogenlich on alle geverde.

(7) Item daz der fürsten graven herren ritter kneht stet oder ir unterdan keiner den andern oder sein unterdan angreiffen noch schedigen sullen oder lazzen schedigen zü oder von iren slozzen landen oder gebiten; auzgenomen bürkfriden, dy sullen bliben in iren kreften.

(8) Wer auch dy fürsten graven herren ritter kneht stet oder ir unterdan geistliche oder werltliche on reht drünge besweret oder irret an iren fürstentümen herscheften rechten landen leuten freiheiten guten oder süst an redlichem herkomenden, gein den, wer dy weren, sullen dy andern behulffen sein mit irer vermügen, daz sy doby bliben, als vor und nach geschriben stet.

(9) Item ob dy fürsten graven herren ritter oder kneht, dy in diser eynünge sint oder darein kumen, hernach brüch unter einander gewünnen, so sol der furst graf herre ritter oder kneht, dy oder der do clagten, einen gemeinen man nemen auz den andern fürsten graven oder herren, dy in diser eynüng sint oder darein kumen. Und den er also nymet, der sol sich auch dann der sach annemen; es wer’ dann daz er vor ehaftiger not doby niht gesein oder vor eren wegen niht getün moht, so sol der fürst graf oder herre, der do claget, einen andern fursten oder herren, der auch in diser eynünge sey, oder auz der fürsten graven oder herren reten einen, welchen er wil, an desselben stat nemen, als oft und dicke des not geschiht. Und sol iglicher fürst graf oder herre dann zwen schidliche manne zu dem obman geben. Und sol der obman, alsbald er genomen und benant wirdet, beiden parteyen einen gelegenlichen tag bescheiden und den auch beiden parteyen verkünden, dy auch ir ratleut zu im schicken sullen. Und dy fünf sullen beider partey ansprach und antwort verhören, und sullen versuchen, ob sy sulche bruche und zweyunge gutlich gerichten mügen. Mochten

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_217.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)