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sollen wir herren obgenannt auch nu furbasz kein bestetigunge doyn, und sunderlichen die sachen von des von Meylan wegen umbe daz lant von Meylan sollen wir nit bestetigen.

6. In allen diesen vorgeschriben stucken, punten und artickeln sollen wir herren by einander bliben, als furgeschriben sted. Und wer ez, daz darumb yemand, were der were, sine ungunst, ungnade und argen willen, es were mit fyntschafft oder anders, wie das zugienge, an uns samentlichen oder besunder legen wolte oder kerete, daz sal uns herren glych samentlichen antreffen, und sal unser einer sich von dem andern nit scheiden, mere ieglicher von uns herren sal dem andern sonder verczog dainne und darwider bystan, helffen und raden mit sloszen, landen, luten und mit siner ganczer macht getruwelich, als lange des noit ist, ane allerleye indrang, wiederrede, hindernisze und geverde.

Alle und igliche dise vorgeschriben punte, stucke und artickele han wir obgenannte herren iglicher von uns dem andern globt by unsern furstlichen truwen und eren und han die liplich zu den heiligen gesworn iglicher deme andern die ware, festiclich, stete und unverbrochenlich zu halden, zu tun und zu follenfuren und darwieder nit zu suchen geistlich oder wernlich in eincherley wise, sunder alle argelist und geverde. Und disz zu urkunde und ganczer stetikeit hat unser iglicher von uns herren obgenannt sin ingesiegel an diesen brieff dun hencken.

Geben zu Mencze, uff den mantag nach des heiligen cruces tag exaltatio zu Latin, nach Cristi geburte druczehenhundert und in dem nune und nünczigisten jare.


Nr. 154. (135). Absetzung König Wenzels. - 1400, Aug. 20.

Reichstagsakten III, Nr. 204, S. 254 ff.

In Gots namen amen. Wir Johann von Gots gnaden der heiligen kirchen zu Mencze erczbischoff, des heiligen richs durch Dutsche land erczkanczeler. Allen luden verkundigen wir diß, beide, den geinwertigen und den zukünftigen, wie vil und manchirley großer klegelicher gebresten, irrungen und mishel von langen jaren und zijden in der heiligen kirchen ufferstanden und noch werende sint und tegelich schedelicher ufferstehen, davon daz das heilige Roemische rich, von dem die heilige kirche und cristenheit trost, schirm und hulffe haben solde, leyder also schedelich entgledet und gemynnert und also sumeliche gehanthabet ist, daz nit alleyne unser schrieben, sunder die küntliche schymbar dait und tegeliche boße leuffte daz klerliche bewysent: darumbe . . als unser herren und middekorfursten des heiligen Romischen richs und auch wir von flißiger aneruffunge der heiligen kirchen, dy eynes schirmers, der fursten, herren, steten, landen und luten des heiligen riches, dy eynes vorsichtigens hanthabers inneclichen begernde sint, den durchluchtigen fursten hern Wenczelaw Romischen konig und konig zu Behem von langer czijt here dicke und ernstlich davon ermanet und ersucht han ubermicz uns selben, unser frunde und brieve und yme auch eigentlichen vorgelacht han heymelichen und offenbar syne unczemeliche und erschregliche leben und handelunge des heiligen richs und auch soliche gebresten, irrunge und mishel in der heiligen kirchen und cristenheit und soliche swerliche entglydunge und mynnerünge des heiligen richs, dy er schedelich und widder die wyrde synes tytels gethan und verhenget hait, nemelich:

daz er der heiligen kirchen ny zu fridden gehulffen hait, daz der cristenheit eyne große notdurfft gewesen und noch were, daz yme als eynem voygde und schirmer der kirchen zubehorte, und vor yn dicke und vil darumbe gebeden, ermanet und ersucht han.

So hait er auch daz heilige Romische rich swerlich und schedelichen entgledet und entgleden laßen, nemelich Meylan und daz land in Lamparten, daz deme heiligen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_223.jpg&oldid=- (Version vom 4.5.2023)