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reten, den von Frankenfurd geentwort und sie gewiset: nachdem als die sache sich vor und auch alsdan ergangin habin und ergeen, daz dan die von Franckenfurd herczogen Ruprecht den nüwen gekorn künig durch recht inlassen mogen und sullen von eyds und eren wegin und in enphahin und yme huldunge tun als eim Romisschen kunige irme rechten herren von des rychs wegin *).

*) Nachdem die Lagerfrist am 25. Okt. abgelaufen war, fand am 26. Okt. der Einzug des Königs und der Königin statt, worüber eine Frankfurter Archivnote (Janssen, a. a. O. I, Nr. 221, S. 80; auch Reichstagsakten a. a. O. Nr. 145, S. 161) berichtet:

Nota. Uff hude dinstag vor Simonis u. Jude anno XIV., als uff gestern mantag umb complede zyt di dru dage und sesz wochin des legers vor Franckfurt uz waren und er der stad zu Franckfurt ir confirmacion gegeben hatte und auch er und die kurfursten einen brief, obe sie umb die sache etc. angelangit wurden odir gekriegit etc., daz sie sich noch lib oder gut dan nommer von in gescheiden wulden, noch friden oder sune oder furrede hinder in nit nemen etc. in der besten forme, da ist herczoge Ruprecht von Beiern der nuwe gekorn kunig und die kuniginne zu Franckfurt ingeryden.

Zum ersten reyt herin die kunginne mit iren dienern und frauwen und iungfrauwen (folgt die Beschreibung des Empfangs von Seiten des Rats).

Und nach der kuniginne inriden über ein halbe stunde da quam der kunig ingeryden in die wise. Zum ersten da ryden der drier erczbischofe von Mencz, von Trier und von Coln diener zu forderst, daruff ryden alle piffer, bosumer und andere spyllude. Daruff ging des koniges baner und wumpel mit allen heralden und irer gesellschaft mit iren wapen uff das schonste bereit, als die darzu bescheiden waren. Daruff reit der bischoff von Trier vor dem kunige, darnach der herczoge von Lutringen, der dem kunige daz blosz swert vorfurte, darnach der kunig und nebint yme zu der rechten hant der bischof von Mencze und zu der lincken der bischof von Coln und mit in die, die uff ire libe zu warten bescheiden waren – (folgt weitere Beschreibung des Einzuges und Empfanges).

Berichte K. Ruprechts über sein Lager vor Frankfurt in Schreiben, die an deutsche Städte gerichtet sind, sowie in einer Instruktion für einen Gesandten an die Lombarden melden nur die Tatsache, daß der König fur Franckenfurd zu felde sechs wochen und dry tage gancze ussgelegen habe und dann eingezogen sei, oder ähnlich (Schellhaß S. 86, 89); dagegen berichtet er an den Papst d. 9. Nov. Reichstagsakten IV, Nr. 223, S. 283: intimamus, quod Altissimi adiutorio fulciti obsidionem et campum cum strennua nobilis milicie assistencia per sex septimanarum et trium dierum spacium ante opidum Franckefordense peregimus, regaliter tenuimus idemque opidum absque more produccione, videlicet 26. Octobris celebriter intravimus –; an Dogen und Senat von Venedig d. 23. Nov., a. a. O. IV, Nr. 187, S. 216 f.: dilectionem vestram cupientes non latere, quod inclitorum predecessorum nostrorum divorum Romanorum regum solito more insigne opidum Franckefurdense prope Mogenum diocesis Maguntinensis sex septimanis et tribus diebus numerosa principum, magnatum et procerum sacri imperii nobis assistente milicia firma obsidione vallavimus, qua feliciter peracta in prefato opido – fuimus gloriose suscepti –; und in einem Schreiben an König Martin von Aragonien vom 7. März 1401, a. a. O. IV, Nr. 265, S. 314: mox praedecessorum nostrorum more insigne oppidum nostrum Franckfurt in principum, procerum, nobilium, militum et armatorum regni multitudine numerosa firma obsidione vallantes sex hebdomadis et tribus diebus continuato exercitu, dictum oppidum et alia adiacentis provinciae fortalitia subintravimus.


B. Brief des Rates von Aachen an König Ruprecht über das Lager vor Aachen. – Dez. 24.


Janssen a. a. O., Nr. 946, S. 548 f. und Reichstagsakten IV, Nr. 204, S. 238. Ist Antwort auf K. Ruprechts Brief vom 5. Dez., in welchem er die Stadt unter Androhungen auffordert, ihn zur Krönung einzulassen; das. Nr. 179 S. 209 f.

Dem hochgebornen durchlüchtigen fursten und gnedigen herren hern Ruprecht herczog zu Beyern, gekorn zu eyme Romischen konige, unserm lieben gnedigen herren.

Unsern willigen, bereiten dinst und was wir eren und guts vermogen, alzyt vorgeschriben. Durchlüchtiger fürste und gnediger herre! Als [uwer] hocheit uns nu geschriben hat, so wie üwer gnaden für zyten uwere erbere fründe zu uns gesant hait, uns laszen zu verkundigen, wie der hochgeborn Wenczelaw konig zu Beheim umb mancherley versümenisse und gebrechen wegen, die he langezyt an dem heiligen riche begangen hat, von der Romischer koniglicher wirdekeit offentlich mit ordel afgesat were,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_229.jpg&oldid=- (Version vom 29.12.2019)