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ein stat gemeinlich oder ein burger in sunderheit mit einem fursten zu schaffen hett oder gewunne, wer das umb schuld oder umb ein slechten spruch, nicht antreffen lehen herlikeit freiheit ere leip oder ligende gut, so sol sich der cleger von demselben fürsten an rechte vor seinen erbern reten genugen lassen, die dem cleger unverdechticlich sein. Es sol auch der herre ungeverlich solliche seine rete darzu vermügen und schicken und dem cleger unverzogenlich in einem viertel jars, nachdem er das vordert und begeret, des rechten stat tun und widerfaren lassen on alle geverde. Wer aber der Zuspruch umb erb und aigen, so sol sollich sach mit recht ausgetragen werden an den gerichten, da sollich erb und aigen in gelegen sein, da auch der herre, des dasselbe gericht ist, dem cleger des rechten vorderlich beholfen sein und geen lassen sol. Wer aber sollich ansprach umb lehen oder herlikeit, so sol der außtrag sein vor dem lehenherren, von dem solliche lehen oder herlikeit her komen wer, ongeverlich. (3c) Item desgleichen wer es, ob ein furst mit einem grafen freien ritter oder kneht zu schaffen hett oder gewünne, wer die fordrung umb spruche oder schulde, als vor geschriben stet, so sol der graf frei ritter oder knecht dem fursten des rechten gehorsam sein vor seinem herrn und des reten, des man rate oder diener er ist, ongeverlich. Wer aber die vordrung umb erb eigen oder lehen, so sol es damit gehalten werden, als im nechsten artikel begriffen ist, ongeverlich. (3d) Item wer es, ob ein graf frei ritter oder knecht oder ein gemeiner man, in welcher herschaft die gesessen sein, von ir selbs oder der iren wegen mit einander zu schaffen hetten oder gewunnen, darumb sie sich nicht gütlich vereinigen oder ubertragen mochten, so sullen sie sich untersteen eins gemeinen mit einem gleichen zusacz zu verainigen. Möchte des aber nicht gesein, so sol sich doch ein igbcher, besunder der cleger gen dem, der angesprochen wirt, mit recht genugen lassen vor dem herren, des rate oder diener der ist, der angeclagt wirdet, on geverde. Wem aber die Zuspruch umb erb eigen oder lehen, das sol awsgetragen werden, in massen vor geschriben stet, ungeverlich. (3e) Item wer es, ob ein furste graf freiherre ritter oder knecht mit einer reichsstatt vordrung und ansprach het oder gewunnen, so sullen sie durch sich selbs oder ire rete oder freunde zu gelegen tagen komen an ein malstat, die in denn von beiden seiten füclich und gelegen ist, daselbs sie alsdenn versuchen sullen, ob sollich spenn gutlich hingelegt und ubertragen werden mugen. Mocht des nicht gesein, so sullen sie beiderseit ein zal irer rete oder fründe, nemlich vier oder darunder, sovil sie wollen, und nicht daruber, mit einem gleichen zusacze, die nicht sachwalden sein, darzu geben uf einen gemeinen, des sie sich beiderseit vereinigen sullen; mochten sie sich aber dheines gemeinen verainigen, so sullen sie das beiderseit auch an uns bringen die vordrung und ansprach zu verhören und mit recht zu entscheiden oder in einen gleichen gemeinen zu geben; und wen wir in also zu einem gemeinen geben, zu dem sullen sie ire rete oder freund beiderseit seczen, iglich teil drei und nicht daruber, und dem nachkomen, als vor geschriben stet. (3f) Wer es aber, ob ein furst graf frei ritter oder knecht zu einem burger in einer stat oder die in iren dorfern oder gerichten sesshaft wern, zu sprechen hetten oder gewunnen umbe schuld oder spruch, der sol durch sich oder seinen gewalt demselben burger nachvolgen fur burgermeister und rat derselben stat, die im auch unverzoglich des rechten helfen und widerfaren lassen sullen on geverde; wer es aber umb erb, eigen oder lehen, damit sol es gehalten werden, als vor geschriben stet. (3g) Item het imant zu einem burger oder gepawr in stetten merkten oder dorfern, wo die gesessen sein, ansprach oder vordrung, da sol sich der cleger gen dem, den er anspricht, mit recht genugen lassen in dem gericht, da der angesprochen gesessen ist, oder vor seinem herrn, dem er von rechtz wegen zu versprechen stet, oder da die guter, die angeclaget werden, gelegen sein, alles ungeverlich.

(4) Item der oder dieghenen, die zu austrag oder recht komen sollten, sullen ein ungeverlich sicher gut geleit haben, zu dem rechten oder an die stat, do der außtrag sein sölt, und wider von dannen zu komen, von allen denghenen, die des zu schicken haben, on eintrag und on aUes geverde.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_253.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)