Seite:De Zeumer V2 255.jpg

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wurden, seczten und dem nicht nachkomen oder gehorsam sein wolten, in massen fur geschriben steet, den oder die sol der herre, under dem der oder die wonhaftig oder gesessen sein, noch dhein ander herre oder stat nicht zu dinst oder sust aufnemen noch in ires landes slosse stett oder gepiet günnen sie enthalten hawsen oder hofen noch in dheinerlei zulegung tun mit hilf rat oder tat durch sich selbs oder imant anders von iren wegen in dhein weise; sunder sie sullen die ungehorsamen darzu halten weisen und auch zwingen nach allem irem vermugen, daz sie sollichen awstregen ordnungen oder gesprochnen rechten gehorsam sein. Und würden sollich ungehorsamen rewmig, so sullen sie an dheinen enden weder bei fursten grafen herrn freien rittern knechten oder stetten dheinen fride noch geleit haben, sunder der cleger sol macht haben dürch sich oder ander von seinen wegen zu dem oder den ungehorsamen und fluchtigen zu greifen und nachzuvolgen und die on alle gericht und recht anfallen und mit dem oder den gefaren und tün, als im denn über in oder sie mit recht erkant ist oder wirdet, die man im auch an allen stetten und enden zu einer iglichen zeit in vor geschribner masse oder an des ungehorsamen gütern, ob die vorhanden wern, sol volgen lassen on verzug und alles geverde. Und wer der wer, der sich dawider seczen wolt von fursten herrn rittern knechten gemeinschaft der stett merkte oder dorfere, der sol als einer, der mit einem ungehorsamen gemeinschaft hett, in unser und des heiligen reichs achte sein und dafür gehalten werden von allermenclich on straffung und an geverde.

(10) Und darumb das dem in allen dingen dest aufrichtiger nachgangen werde, so wollen wir unser ober gericht mit weisen verstendigen fursichtigen rittern und gelerten bestellen gehalten werden recht zu geben und zu tun nach gemeinen rechten guten gewonheiten und anders mit notdurftiger erfolgung und wie sich das geburt.

(11) Und darauf so wöllen seczen und ordnen wir, daz alle vehd, wie vor geschriben stet, abgetan werden und das allermenclicher disen unsern geordenten frid halte und fürter einer den andern, beide geistlichs und wertlichs statums, und sunderlich unerfordert on götlich und aufrichtig gericht und recht nicht angreifen rawben pfenden oder anders beschedigen sullen auf des heiligen reichs strassen zu wasser zu lande oder an einicherlei andern steten oder enden, denn die in des heiligen reichs achte oder erfolget weren, in der masse, als vor geschriben steet.

(12) Und welcher den andern daruber vehden rauben oder in enicherlei weise beschedigen wurde, welchs statums oder wesens der wer, niemants ausgenomen, derselbe sol umb sollich genomen habe ein virspaltigc widerkarunge tün erloß rechtloß und fridloß und über andrer pen in des heiligen reichs acht und ungnade sein, von nimantz gehawset geschützet geschawret verteidingt oder gehalten oder mit enicherlei zulegung oder fürdrung erqwicket werden bei allen ob geschriben penen.

(13) Und wann wir in unserm gemüte gewegen und gemerket haben, das von unsern vorfarn Römischen keisern und konigen etwievil freiheiten und privilegia außgegeben sein, und wo die wider dise unsr ordnung und gebürlich gericht und recht wern, seczen wollen und ordnen wir, daz alle und igliche sollich freiheiten und privilegia an den enden, do sie wider sollich unser ordnung gebürlich gericht und recht sein oder wern, nicht craft oder macht haben oder irren sullen, sunder sollich unser ordnung sol an das bei iren creften und mechten pleiben genzlich und on alle geverde.

(14) Fügt es sich auch, daz iemant diser unserer Ordnung ungehorsamen sein und sich mit seinen slossen vesten oder stetten dawider seczen und sich des mit sollicher oder andrer gewalt aufhalten wolten, so wollen und gepieten wir einem iglichen heuptman des kreisses, darin der ungehorsam gesessen wer, einer oder mer, daz sich derselbe heuptman dawider mit allen denghenen fursten geistlichen und werntlichen grafen herrn freien rittern knechten und stetten, die in dem obgenanten kreiß begriffen sein, mit ganzer gewalt stellen einen iglichen aufzuseczen nach seiner gelegenheit und mit den darzu gedenken zu tun und davon nicht lassen sullen, der ungehorsam einer oder

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_255.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)