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§ 46. Item sol diese Ordnung sechs Jahr lang weren, und alßdann ein halb Jahr vor Außgang derselben durch Königliche Mayestat und Stende des Reichs betracht werden, was ferner gut sey fürzunemen.

§ 47. Item sol der verordnete Reichs-Raht nach Angang dieses Anschlags uber ein Jahr alles ires Einnemens und Außgebens den Stenden des Reichs Rechnung thun und fürter alle Jar jährlich, damit die Ständte des Reichs-Rahts Handlung Bericht empfahen und die Ding desto aufrichtiger und beständiger gehandelt werden. Und ob jemandts von den Reichs-Ständten zu solcher Rechnung nicht kommen, sondern ausbleiben würde, so sollen die Stände, so erscheinen, nicht desto minder mit der Rechnung fortfahren, solches Ausbleibens unangesehen.

§ 48. Und sol die Hülf im Reich sein Herkommen bringen, auch niemands an seinen Freyheiten, Rechten, Privilegien ausserhalb dieser Ordnung eynigen Abbruch, Nachtheyl oder Schaden geberen, alles ungefehrlich.

§ 49. Und aber solche vorgemelte Hülfe ohn vorbestimpt Regiment und Ordnung, auch Recht, Fried und Hanthabung derselben nicht beschehen oder Bestandt haben mag, haben Wir Uns mit den genannten Unsern lieben Oheymen, Churfürsten, Fürsten und andern des Reichs Ständten allhie versammlet, auff daß und deß vorgemelten Reichs Regiment, aller und jeder Unser als Römischen Königs und des Heiligen Reichs Sachen, Recht, Fried und ihr beyder Vollnziehung und Hanthabung, auch Wiederstand gegen den Ungläubigen und anderen Anfechtern der Christenheit, des Reichs und was den Frieden, Rechten, ihrer Hanthabung und Wiederstand obgemelt betreffen, auch diese Hülff desto bestendiger seyn und vollnzogen werden möge, verbunden, verpflicht und gegen einander unwiederrüflich verstrickt; verbinden, verpflichten, versprechen auch für Uns und Unsere Nachkommen am Reich, Römische Keyser, auch König, auch Unser Erben und erbliche Landt, bey Unsern königlichen Würden und Worten in und mit Krafft diß Brivs, solche Ordnung und Regiment Unsers und des H. Reichs-Raht mit vorgemelten Befehl und Macht, auch Gericht, Frieden, Handthabung und der gemelten beschlossen und bereinigten Hülf stett und fest zu halten und zu volnziehen, darinn nicht zu tragen, zu irren, noch ichts darwieder fürzunemen, in keine Weiß, sonder dieselben und alles das, so derhalb durch Uns oder in Unserm Abwesen durch den, so Wir darzu verordnen werden, und das vorgemelt Regiment und Raht den mehrern Teyl oder das Gericht gehandelt, beschloßen und erkannt wird, zu hanthaben, bleyben und volnziehen zu lassen, alles sonder arge List und Gefehrd. Und deß zu Urkundt haben Wir als Römischer König und Erz-Herzog zu Oesterreich, Unser Königlich Jnnsiegel an diesem Brief thun hencken und mit eygner Hand underschrieben.

§ 50. Und Wir von Gottes Gnaden Berchtold des Heyl. Stuls zu Meynz Erz-Bischoff, des Heiligen Römischen Reichs durch Germanien Erz-Kanzler; Friedrich Herzog zu Sachsen, Lanntgraff in Thüringen und Marggraff zu Meichsen, des Heiligen Römischen Reichs Erzmarschalck; Joachim Marggraf zu Brandenburg, zu Stettin, Pommern, der Cassuben und Wenden Herzog, Burggraf zu Nürnberg und Fürst zu Rügen, des Heiligen Römischen Reichs Erz-Cammerer, alle drey Churfürsten; und Wir von denselben Gnaben Ernst Ertz-Bischoff zu Magdeburg, Administrator des Stifts zu Halberstatt, Primas in Germanien, Herzog zu Sachsen, Lanndtgraf in Thüringen und Marg-Graff zu Meichsen; Lorenz Bischoff zu Wirzburg, Herzog in Francken; Gabriel zu Eystett und Friedrich zu Augspurg Bischoven; Albrecht Pfalzgraf bey Rhein, Herzog in Obern- und Niedern-Beyern; Friedrich Marggraf zu Brandenburg, zu Stettin, Pommern, der Cassuben und Wenden Herzog, Burggraf zu Nürnberg, Fürst zu Rügen; Heinrich zu Mechelburg Hertzog, von Unsers Herrn und Vaters wegen Herrn Magnus Herzogs zu Mechelburg; Johann Apt des Gotts-Hauß Kempten; Hugo Graf zu Werdenburg und zum Heyligenberg; Adolf Graf zu Nassaw, Herr zu Wißbaden; Bürgermeister und Raht der Stätt Straßburg und Augspurg, von des H. Reichs Frey- und Reichsstätt wegen, in Abschied gegenwertiges Reichstags benant; und Wir der Churfürsten, Fürsten, Prelaten, Grafen und Herren Bohtschaften und Gewalthaber, auch in jetzt gemeltem Abschied nemlich bestimt: Bekennen und thun kunt allermenniglich hiemit in Kraft dieß Briefs für Uns,

Unsere Nachkommen, Erben und von deren wegen Wir Gewalt haben, daß um oberzelt Ursach,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_305.jpg&oldid=- (Version vom 8.2.2022)