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Acht und Aberacht gethan, bracht oder erclert werde, sonder in solhem ordenlicher Proceß und des Heiligen Römischen Reichs vor aufgerichte Satzung in dem gehalten und volzogen werden.

§ 23. Und nachdem dasselb Römisch Reiche vast und höchlich in Abnemen und Ringerung kommen, so sollen und wellen Wir neben andern die Reichsteuer der Stett und ander Gefell, in sonder Person Hende gewachsen und verschriben, wider zum Reich ziehen und nit gestatten, das solhs dem Reich und gemeinem Nutz wider Recht und alle Billicheit entzogen werde, es wer dann, daz sölhs mit rechtmeßiger Bewilligung der sechs Churfursten bescheen were.

§ 24. Was auch Lehen dem Reich und Uns bei Zeit Unserer Regirung eröffent und lediglich haimfallen wirden, so etwas merglichs ertragen, als Furstenthumb, Graffschaft, Herschaften, Stett und dergleichen, die sollen und wellen Wir ferrer niemants leihen, sonder zu Underhaltung des Reichs, Unser und anderer nachkomenden Kunig und Keiser behalten, doch Uns von wegen aller Unser Erblande und sonst meniglichem an seinen Rechten und Freiheiten unschadlich, auch die einziehen und incorporirn, abermals Uns, wie vorsteet, und sonst meniglich an seinen Rechten und Freiheiten unschedlich.

§ 25. Wo Wir auch mit Rat und Hilf der Churfursten, Fursten und anderer Stende des Reichs ichts gewinnen, uberkommen oder zu Handen bringen, das alles sollen und wellen Wir dem Reich zuwenden und eigen; wo Wir aber in sölhem on der Churfursten, Fursten und anderer Stende Wissen und Willen ichts furnemen, darin solten sie Uns zu helfen unverbunden sein, und Wir nichts destminder dasjen, so Wir in sölhem erobert oder gewonnen hetten oder wurden und dem Reiche zustuende, dem Reich wider zustellen und zueigen.

§ 26. Wir sollen und wellen auch alles das, so durch die zwen des Heiligen Reichs Churfursten und Vicarien in mitler Weil, so das vacirt, laut der Guldin Bullen und nach Vermög des Reichs Ordenung gehandelt und verlihen, geneme haben, auch confirmiren und ratifficiren in der allerbesten, bestendigisten Forma, wie sich dasselb wol gezimbt und geburt.

§ 27. Und nachdem im Reich bisheer vil Beschwerung und Mengel der Munz halb gewest und noch sein, wellen Wir dieselben zum furderlichisten mit Rate der Churfursten, Fursten und Stende des Reichs zu furkommen und in bestentlich Ordnung und Wesen zu stellen muglichen Fleiß furwenden.

§ 28. Und in sonderheit sollen und wellen Wir Uns auch keiner Succession oder Erbschaft des oft ernennten Römischen Reichs anmaßen, underwinben, noch in sölher Gestalt underziehen oder darnach trachten, auf Uns selbs, Unser Erben und Nachkommen oder auf jemants anderst understeen zu wenden, sondern Wir, dergleichen Unser Kinder, Erben und Nachkomen die gemelten Churfursten, ir Nachkomen und Erben zu jeglicher Zeit bei irer freien Wael, wie von Alters her auf sie komen, die Guldin Bulla, babstlich Recht und ander Gesetze oder Freiheiten vermögen, so es zun Fellen keme, die Notturft und Gelegenheit erfordern wurde, gerubiglich beleiben und ganz unbetrengt lassen. So aber dawider von jemants gesucht, getan oder die Churfursten in dem gedrungen wurden, daz doch kains wegs sein sol, das alles soll nichtig sein und darfur gehalten werden.

§ 29. Wir sollen und wellen auch Unsern ersten Hof gen Nurmberg, in Maßen von alter im Reich herkomen, ansetzen und ausschreiben.

§ 30. Solhes alles und jedes besondere, wie obstet, haben Wir obgemelter erwelter Romischer Kunig den gemelten Churfursten geredt, versprochen und bei Unsern Kuniglichen Ern, Wirden und Worten in Namen der Warheit zugesagt, thun dasselb auch hiemit und in Craft ditz Briefs, inmaßen Wir dann des ein leiblichen Aid zu Got und den Heiligen gesworn, dasselb stett, vest und unverbruchlich zu halten, dem treulich nachzukomen, dawidder nit zu sein, zu tun, noch schaffen getan werden in einiche Weise oder Wege, die möchten erdacht werden.

§ 31. Wir wellen auch in dieser Unser Zusage der Guldin Bullen, des Reichs Ordnung und Gesetzen, izo gemacht oder kunftiglich durch Uns mit ir, der Churfursten und Fursten, auch anderer Stende des Heiligen Reichs Rathe möchten aufgericht werden, zuwider kein Rescript oder Mandat oder ichts anders beswerlichs unverhörter Sachen ausgeen lassen oder zu gescheen gestatten in einich Weise oder Wege.

§ 32. Ob aber disem oder andern vorgemeltn Artickeln und Puncten einichs zuwider erlangt

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 312. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_312.jpg&oldid=- (Version vom 28.10.2018)