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wurde, alsdann söllen Unser Stathelter und Regiment an derselben abgangen und ungeschickten und unvermöglichen Stat einen oder mer ander Fürsten des Stands und Wesens, auch aus den Kraisen und Zirkelen, daraus der oder die abgangen oder unvermöglichen, wie obsteet, gewest weren, in zweien Monaten den nechsten, nachdem sie solichen Abgang oder Unvermöglicheit durch glaublich Bericht vernommen hetten, zu erwelen und zu benennen Macht haben.

§ 28. Wurde aber der anderen Personen des Raths ein oder mer Tods abgeen, den Rathseß aussagen oder sonst abkommen, wie oder welcher Gestalt sich das füegen oder wen es berüren wurde, alsdann söllen die sechs Churfürsten, so es ir einen oder mer betreff, in zweien Monaten den nechsten jeder seins abgestanden oder abgegangenen Stat ersetzen; betreff es aber der anderen zwölf Personen eine, an dieselben Stat söllen Stathalter und Regiment auch in zweien Moneten den nechsten aus dem Kreis, Landschaft oder Stat, daraus der abgangen oder abgestanden gewest were, ein ander redlich, verstendig Person erwelen und nemmen. Und soll der gemelt Rathe in mitler Zeit durch den mereren Teil seins Befelchs nichtsdestminder in den obligenden Sachen fürgeen und handeln.

§ 29. Und dieweil Wir obgedachten Unseren Stathalteren und Regiment vor- und nachgemelter Massen Befelich und Commission gegeben haben, damit dann ir Handlung desto mer Craft und Macht haben und nichts dagegen ausgen möge, setzen, ordnen und wöllen Wir, das die Hendel und Sachen in dieser Commission begriffen, nemlich alle und jede Unser als eins Römischen Keisers Sachen Recht, Frid und ir baider Volenziehung und Handhabung auch Anfechteren des Reichs und was an dem Frieden, Rechten, irer Handhabung und dem Widerstand obgemelt hangt oder darzu dienstlich, an keinem anderem Ende dann bei obgerurten Stathelter und Regiment gehandelt, auch noturftige Briefe in der besten und bestenbigsten Form, under Unseren Keiserlichen Titel und Siegel uf Form und Maß Wir als Römischer Keiser zu thün haben, thun söllen und möchten, durch gemelt Stathelter und Regiment gefertigt und mit einem Zusatz etlicher Wort underschrieben werden, nemlich also: Ad mandatum domini Imperatoris in Consilio Imperiali; und das alweg der Stathelter und Churfürst, so personlich bei dem Rathe sein wurde, sich mit aigner Hand underschrieben, also: N. vel N. sspt. etc. Und setzen, wöllen und ordnen, auch darauf meniglich befehlend, das in den obgemelten Sachen von Unseren Wegen oder in Unserem Namen nichts ansers gehanbelt, geratschlagt, fürgenommen oder gefertigt werde. Und wo darüber etwas gehandelt, geratschlagt, fürgenommen oder verfertigt wurde, solichs alles soll craftlos und unbündig sein und dem kein Volg gegeben werden.

§ 30. Es söllen auch Stathalter und der merer Teil desselben Regiments Macht haben, ob einem oder mer desselben Rats ehaft Sachen zustünden, nach Gelegenheit der Zeit und Hendel dem oder denselben auf ir Gesinnen zu erlauben, doch also das allzeit ufs wenigst vierzehen Person des Rats bei obgemelten Stathalter pleiben.

§ 31. Und söllen die Personen des gemelten Regiments, es weren Rethe, Secretarien oder Schreiber, ausgescheiden Churfürsten und Fürsten, von Uns, auch Churfursten, Fursten und anderen, den sie verpflicht, allein in diesem Rathe und Befelich aller Gelübde und Aide, damit sie Uns oder Churfursten, Fürsten und anderen verbunden oder verstrickt weren, genzlich ledig sein.

§ 32. Und soll der Stathalter, dergleichen die anderen Personen des obgemelten Regiments, ausgescheiden Churfürsten und Fürsten, diesen nachvolgenden Aid schweren, doch söllen Churfürsten und Fürsten, so zu Stathelter oder im Rathe laut der Ordnung verordnet werden, bei den Pflichten, so sie Uns und dem Heiligen Reich gethan haben, zusagen, die Puncten und Artickeln in nachfolgendem Aide bestimpt zu halten.

§ 33. „Ich globe und schwere zu Got und den Heiligen auf das heilig Evangelium, das ich der Kaiserlichen Majestat getreu sein will, nach allem meinem Verstentnüß, Sinne und Witzen Schaden warnen, Frommen und Bestes werben, Noturft, Ere, Wirde und Nutz der Kaiserlichen Majestat und des Heiligen Reichs in obberürten Sachen und Hendelen betrachten,

fürnemen, rathen und helfen handelen, auch alle und jegliche Punct und Artickel, so in

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_322.jpg&oldid=- (Version vom 17.2.2019)