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weil doch der selbig leibs erben hünder im gelassen. Dise baid herrn haben sich elichen verheurat und künder bekomen, erstlichs herr Mangwaldt mit fraw Alathilden, die was ain geborne freiin von Wartenberg, der linia, die von

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Wildenstain haißen was, dieweil herr Anshelm, ir vatter, sein wonung und haushaltung nit zu Wartenberg, sonder zu Wildenstain an der Eschach hette. Derselb herr Anshelm und hernach seine sün, zu ainem underschidt der andern freiherrn von Wartenberg, die das schloß ires namens behalten, haben ir

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angeborn helmclainat verendert und an der roten leonprust statt ain rote hürßprust mit ainem weisen gehürn und weiser zungen angenomen und gefüeret. Wiewol aber dise fraw Alathildis herrn Mangwalden, irem gemahel, kinder geporen, so ist doch umb lenge willen der zeit, auch auß unfleis

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der alten, die sollichs nit ordenlichen aufgeschriben, darzu seitmals dergleichen verzaichnussen zu sant Jergen verbrunen, wie vil der selbigen gewesen, in ain vergess komen. Doch fündt man in gemeldtem closter, namlich von zwai jungen herrn, die herrn Mangwalden sün gewesen, der ain herr

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Ruodolf und der ander herr Wernher gehaißen (wiewol er ir mehr mag gehabt haben), wie dise zwen nach tödtlichem abgang gedachts ires herrn vatters auf ernstliche pitt und anhalten frawen Alathilden, irer muotter, dem closter zu sant Jörgen etliche höfe in dem dorf Rulinkhofen, vor dem

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stöttlin Herrnzimbern gelegen (welches iezund widerumb ain wildtnus worden), an ain ewigen jartag ergeben haben, darbei und mit gegenwurtig als zeugen gewesen sein bischof Huldreich von Costanz, von seiner gepurt ain grave von Kiburg und Dillingen, auch grave Albeck von Sulz, herr

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Adelprecht freiherr von Hornberg, sambt zwaien seinen sünen, herrn Burkharten und herrn Conraden etc.; auch herrn Arnoldten freien von Wolfach, und andere zeugen mehr, welche aufrichtung und gotzgab geschehen ist in dem jhar, als man zellet nach Christi gepurt ain tausendt

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ainhundert und ailf jar, under kaiser Hainrichen dem fünften. Sonst hett diser herr Mangwaldt von Zimbern sein sitz und haimwesen in der festin Hochenstain an dem Negker, ob dem schloß Herrnzimbern, das sein brueder, herr Gotfrid, inhett, und under dem schloß Negkerburg, welches derselben

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zeit gar ain edler freiherr, Adelbert gehaißen, besaße.

* [1506] Man findt, das diser herr Adelbero von Neckerburg ain acker (es ist aber zu gedenken, es sey nit ain

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_068.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)