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brueders, sönen, herrn Ruodolfen und herrn Wörnhers, hinfürter nit mer würt gedacht (von wegen das zu Sant Jergen und anderswa vil brief und alte verzaichnussen verbronnen, auch sonst verloren sein), so wurt hinfürter allain von herrn

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Gotfriden von Zimbern und seinen kinden gesagt werden, wiewol herr Ruodolf und herr Wörnher mit irem vetter, herrn Gotfriden dem alten, und neunen seinen sönen zu Speir auf ainem reichstag gewesen, den kaiser Hainrich der viert dahin gelegt, auch aigner person ersucht hat.

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[49] Anzaig eins gar alten zimbrischen heurats, den nachkomen zu ainem angedenken, weiter nachfrag zu haben etc.

Man findt sonst ein gar alten zimbrischen heirat, nemlich die wappen bei einandern, das ist Zimbern und ein

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blawen schilt, darin ein geler adler, wie man gemainlich pflicht die heirat zusamen zu machen. Der namen aber sollichs geschlechts ist lenge halben der zeit, auch das der alten brief vil der manigfaltigen krieg halben verbronnen und verloren, in ein vergessen kommen, das man

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grundtlichen nit sagen kan, welches geschlecht das sein mögt, so disen gelen adler gefüert. Wir wissen gleichwol, das drei fürnemer geschlechter eins solichen wappens sich gebraucht, als namlich die Pfalz zu Sachsen, die herzogen von Brige in der Schlesien und dann die herren von Bebenburg.

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Welches aber under denen dreien das recht, das ist unbewist, dann der helm nit beim wappen, wer sonst leichtlichen zu erkennen. Dieweil aber vor etlich hundert jaren deren linien des zimbrischen geschlechts drei underschidlich gewest, als namlich am Schwarzwaldt, im landt zu Franken

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und dann in Türingen, so ist es gleublicher, der heurat betreff die linias in Türingen oder in Franken. So es die Pfalz Sachsen wer oder Brige, müest es nun zu denen zeiten beschehen sein, als bei der regierung Henrici des ersten, des römischen kaisers, herr Friderrich freiherr von Zimbern

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ein gubernator in Obitriten und Wenden gewest, oder das der graven einer von Zimbern, die in Türingen gesessen, ein herzogin gehapt, iezernempter geschlechter eins. Ist es dann Bebenburg, so ist es ein heirat der zimbrischen linie, die im landt zu Franken gewonet. Diese conjecturae werden

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_074.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)