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seiner gemahel, fraw Agnesen grävin von Hohenberg, und seinen sönen geen Hohenstain das schlos oder Harhausen, oder in die undern vesti Herrenzimbern geflohen, welche nie gewonnen worden, ist nicht aufgemerkt, sonder in ain

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vergess komen. Doch ist nit glaublich, das er zu Herrenzimbern im stättle beliben. Als nu herzog Bertolt seinen willen des orts erhalten, zog er stracks über den Schwarzwald in das Breisgew für das schlos Wisnegk, so der zeit denen freiherren von Tengen

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zugehörte, welches er nach langer, vil gehabter mhüe auch gewan und zerstöret. Dise fhede und handlungen gab er für, aus denen ursachen beschehen sein, dieweil zwen freiherren von Zimbern, herr Friderrich und herr Conradt, geprüeder, des alten herrn Gotfrids sön, dessgleichen zwen

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freiherren von Tengen, herr Ludwig und herr Hainrich, kaiser Hainrichs diener lange jar gewesen weren und noch, auch dieweil herr Gottfrid von Zimbern, derselben [A35a] bruder, im und den seinen so großen widerstandt und schaden im nechsten verloffnen krieg wider apt Huldreichen

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zu Sant Gallen zugefüegt hat.[1] [A35b] Als sich dise hendel mit apt Huldreichen von Sant Gallen, wie gehört, verloffen, und Herr Gottfrid von Zimbern der junger widerumb haim komen, hat er sein herr vatter, auch sein fraw muter, die grävin von Hohenberg,

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und etlich seiner gebrüeder zu Herrenzimbern funden, darneben, was großen schaden und verderplichen nachtail herzog Berchtoldt von Zeringen inen allen zugefüegt, vor augen gesehen. Wiewol nu dem alten herrn Gotfriden und seinen sönen diser verlurst und unfal großen kumer bracht, iedoch

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seitmals in andere weg sie ires erlitten schadens sich nit erholen möchten, hielten sie sich ganz ainig und trewlichen bei ainandren. Es waren herr Friderich und herr Conrat, gebrüeder, an kaiser Hainrichs des vierten hof; dem zogen sie in allen seinen kriegen nach, erlangten auch mit iren

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trewen und geflißnen diensten ain besondere gnad, dardurch ihres brueders, herrn Gotfridts, kinder und derselben nachkomen in großem ansehen hernach bei denen herzogen von Swaben, dises kaisers erben, gewesen sein. So war der jungst brueder, herr Johanns, in Italia und Frankreich von

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jugendt auf den kriegen nachzogen, von dem es hernach


  1. das übrige der seite 35a ist leer.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_080.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)