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das herr Adelwert von Hornberg, herr Friderrich und herr Arnold von Wolfach, sein sone, herr Wernher von Zimbern, herr Otto von Regensperg und herr Ludolt von Degerfeldt, alle freiherren und ains fürnemen und berüempten herkommens

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gewesen, haben aber iren freiherrenstand nit allain nit benennen lassen wellen, sonder auch sie haben die edlen knecht (also hat man die edelleut einest geschriben und genennt) vor inen und ainstails nach inen schreiben lassen. Villeucht ist es selbiger zeit also der sitt gewesen, oder

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aber sie haben sich also de[1184]müetigen wellen und benüegig sein, das Gott ir herkomen und standt in irem leben und nach irem todt wisse, als wir dann von den alten dergleichen exempla vil haben, und nemlich zu Menz ist ain herzog zu S. Alban begraben, der hat uf sein grab schreiben

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lassen »Megingossus dux;« dergleichen herzog Bilgrin, so die bropstei Beuron an der Tonaw gestift, hat sich in der fundation und sonst anders nie benempt, dann »Peregrinus dux.« Die baide haben uns nachkomen irer geschlechter namen verhalten, das man die grundtlichen nit wissen mag,

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wiewol zu vermueten, der erst sey ain herzog ußer dem geschlecht Salicorum, der ander aber ain herzog von Schwaben gewesen. Aber der ewigen weishait, der nichs verborgen, sein sie ohne alles felen wol bekannt. * Von herrn Johannsen [A51a] von Zimbern, auch weilund

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herrn Gottfriden des eltern sun, ist ain gemainer leümat, er seye in seiner jugendt in Italiam, volgendts in Frankreich komen und die zeit seins lebens dorin verharret. Ob er aber verheirat oder in ledigem stand gestorben, ist unbewist.

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* [1450] Als ich ainest in Frankreich gewest, hab ich nit weit von dem königclichen schloß Mun, in Berri gelegen, ain edelmans behausung gesehen, darauf waren fendli, wie sie dann uf die techer und türn gemacht werden; an selbigen war das wappen Zimbern, namlich ain guldiner leo

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mit ainer hellebarde in blawer feldirung. Und wiewol domals weiters nit hernach gefragt worden, als dann der jungen leut geprauch, das sie weiter nit gedenken oder underfahen, dann irer facultet und manier, noch dann so will ich den nachkommen des geschlechts diß geschriben haben, den

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sachen nachzuforschen, und zweifelt mir gar nit, da fleißige erkundigung derhalben beschehen, man wurde insonderhait in Frankreich allerhand berichts und anlaitung fünden. *

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_101.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)