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im langwerk der kürchen von ainem stuck ist sich wol zu verwundern, dergleichen das die von zwaien rindern sollen zum baw gefürt sein worden, von denen das groß ochsenhorn und das hüftbain vor des münsters thür im vorschopf

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hangen, daher ich mir nit gnug verwundern kan etlicher dorhait, die do streiten, das solche und andere große seulen vor zeiten seien gegossen worden, darvon man doch in der geschrift nichs glaubwürdigs findt; auch do man schon solche vermainte gegoßne seulen findt, kan do mit gutem grund

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dargethon werden, woher sie gemainlich seien gepracht worden. Es haben die alten vor zeiten große last füren künden, wie man auch noch sicht deglehs in der Romania, do seulenstain und anders ainer unglaublichen größe und schwere noch zu unser zeiten gefürt werden. Also sein auch

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die großen piramides, metae, obelisci und ander groß seulen hin und wider in Rom gefürt worden. Es haben die äpt von Altperspach vor jaren ire aigen jagen gehapt, auch die gepraucht, daher findt man, das anno 1460 under apt Endresen, war ain edelman von Neuneck, an sant Matheus

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abent ain armer man ain großen hirß mit aim rüden uf Rumlinshorn angetroffen; der hund jägt den hirß die staig hinab biß gen Altperspach in weir, die hund im closter jägen den hirß ußer weir in garten, darin ward er von den leuten und hunden dermaßen genöt, das er über ain maur,

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war ob zehen werkschuchen hoch, ußerm garten hinauß sprang und wollt ie ins closter laufen; aber man war darvor. Do jägten ine die hund so lang umb Kreenbad und Rotenberg hin und wider, biß er doch zu letsten hernider lag. Man schickt dem apt Endresen das wildtpret. *

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* [1185] Der grundt und boden, darauf Alperspach das closter anfangs erbawen, ist herr Rutmans freiherrn von Hausen gewesen, der hat solchen zu erbawung des closters umb Gottes und merung willen seiner göttlichen diensten darzu ergeben, und haist nit Alperspach, wie man das

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gemainlich nempt, sonder vom bach Altpirsbach. Der hat, wie die alten haben vor vil jharen darvon gesagt, die frei gepirs und den forst von ainander geschaiden. * Es hett aber grave Albrecht von Zollern, conventher zu Alperspach, noch ain brueder, hieß grave Friderrich,

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des gemahel was ain grevin von Schalzburg. Die hetten ain son, auch Friderrich gehaißen, der ward bei den jungen herzogen von Schwaben mit andern herrn erzogen. Dem-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_108.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)