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selben ward herrn Gottfridts von Zimbern dochter, fröle Sophia, vermehelt. Doch starb er also jung an dem fürstlichen hof und ward zu Lorch begraben. Demnach aber nun herzog Friderrich von Schwaben der alt gestorben, und

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herzog Conrat und herzog Friderrich von Schwaben ire fürstenthumb gethailet, auch ehelichen verheurat, blibe herr Wilhelm von Zimbern bei herzog Conraten; aber sein elterer brueder, herr Albrecht, kam aus erforderung seines herrn vatters von dem fürstlichen hof und ward im elichen

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vermehelt fraw Beatrix herzogin von Urslingen im jar nach der mentschwerdung unsers herrn ain tausendt ain hundert sibenundzwainzige. Sollichs ohne zweifel geschehen umb merung willen gueter nachpurschaft, dann ir baider herrschaften aller nechst bei ainandern gelegen waren und also nach, das die

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baid schlösser Urslingen und Herrnzimbern kunftig, nach verderbung der gegne vor dem Schwarzwaldt, in ain pfarrkirch geen Epfendorf verwendt sein worden. Nun gebar dise fraw Beatrix herrn Albrechten zwen sön und zwo döchtern, der elter hieß herr Johanns, der ander herr Wilhelm; das elter

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fröle hieß Wilpurg. Die ward, nachdem sie erwuchs, herrn Burkharten freiherrn von Hornberg vermehelt; aber das ander fröle, Beatrix nach irer [80][1] fraw muetter genennt, die kam zu Sant Waldtburgen geen Waltkirch in den freien stift, darin ir anherr, herr Gottfrid von Zimbern, auch ain

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schwester (wie oben gehört) gehabt het. Aus was ursachen aber gedachtes fröle in ain ander closter volgendts komen, wurdet hernach auch angezaigt werden.

[2] Wie herrn Albrechten freiherrn von Zimbern ain wunderbarliche geschicht mit aim gespenst auf dem Stromberg
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im Zabergew widerfaren, auch wie im grave Erchinger von Monhaim ain closter auf gedachtem Stromberg zu bawen vergonet hat.

Herr Albrecht von Zimbern kam zu mermaln zu herzog


  1. 80] auf s. 77, 78, 79 stehen die wappen von Zollern, Urslingen und Hornberg mit je dem zimmerischen.
  2. dieses capitel ist abgedruckt in der Geschichte der Grafen von Eberstein von Krieg von Hochfelden s. 351—355, und in Schreibers Taschenbuch III, 393—400; vgl. Crusius, Annales II, 361; Stälin a. a. o. II, 725; Klunzinger, Geschichte des Zabergäus I, 24 ff.; Grimm, deutsche Sagen (2te aufl.) II, 266—270, wo der name Zimmern unrichtig Simmern heißt; Schönhuth, Burgen, Klöster ... Württembergs I, 133—138. Nach einer untersuchung Gmelins über die quellen zur geschichte des klosters Frauenalb (Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins XXIII, 264 ff.) stellt sich heraus, daß eine abschrift dieses, die gründung Frauenalbs berührenden kapitels durch vermittlung der gräfin Anna von Fürstenberg zwischen den jahren 1562 und 1589 nach Frauenalb kam, daß von dieser abschrift der Herrenalber pfarrer Conrad Weiß im jahre 1589 für Martin Crusius eine kopie erhielt, der diese in lateinischer übersetzung in seine »Annalen« (1595) aufnahm, aus welchen sie sodann Besold in seinen »Documenta rediviva monasteriorum« (1636) zum abdruck brachte. WS: Die Fußnoten der Seiten 109 und 110 wurden auf dieser Seite zusammengezogen.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_109.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)