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Albrechten von Zimbern auf dem Stromberg widerfaren, wardt herzog Conradt von Schwaben nach absterben kaiser Lotharii des andern mit ainhelliger stim von allen churfürsten zu römischem künig erwelt. So bald sollichs bapst

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Innocentius, der ander des namens, gewar, besorgt er, so iezgedachter könig Conradt in Italiam, die kaiserliche cronen zu erlangen, keme, das er dann gleich alsbald das königlich Siciliam widerumb [A61a] zu dem römischen reich [zu] bringen unterstehn wurde, welches diser gaistlich vatter und

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nachvolger sant Petters listigclich und durch wunderbarliche welsche prattiken an sich gebracht het. Dasselbig zu fürkomen, richtet er an, das herzog Hainrich von Bayern, der ain dochterman was weilund kaiser Lotharii, auch desselben brueder, herzog Welphen, so auch ain guten thail an dem

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landt zu Schwaben inhet, sich wider disen loblichen könig treffenlich setzent, im vil hochmuots und ungehorsame bewisen. Zu solchem wurden sie von dem römischen Antichristo und erzbuben Innocentio, der pillicher zu friden und ainigkeit solt geraten haben, verursacht und besoldet.

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Derhalben rüstet sich auf ain zeit herzog Fridenreich von Swaben, könig Conradts brueder, so best er möcht, zog mit aim großen raisigen zeüg, auch aim merklichen fuesvolk herzog Welphen entgegen. Unferr von Nerishaim, im Rieß gelegen, da geschahe ain grose schlacht, dann herzog Welpho

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nit weniger auch mit aim trefflichen großen zeug zu ross und zu fueß gerüst war, insonderhait mit Italianern, die im der bapst zugeschickt. Doch behielt herzog Fridenreich den sig und ward herzog Welphen den mererthail seins volks erschlagen, kam auch mit seiner person schwerlich darvon.

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Bald hernach geschahe zwischen iezernennten zwaien fürsten aber ain harte schlacht, da ward unferr von Weinsperg herzog Welpho erschlagen. Under herzog Fridenreichs volk waren namlich grave Hainrich von Hohenberg, dergleichen grave Herman von Sulz, herr Wilhelm freiherr von Zimbern,

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herr Craft freiher von Eisenberg und die stat Rotweil. Mit disen waren sonderlich [A61b] vil des gemainen adls ab dem Schwarzwaldt. Herr Wilhelm von Zimbern, der von jugendt auf bei dem könig auferzogen, ward in diser letsten schlacht auf den tod verwundt, das er mit großer mhüe

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lebendig außer dem getrenge und denen verwundten und todten cörpeln bracht möchte werden. Es wardt sein von herzog Fridenreichs arzet mit allem vleis gewartet; kam

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_117.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)