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reich in Siriam mit macht zu schiffen willens, Herusalem wider die feind des glaubens zu erreten. So bald solcher fürtrag gehört, ward der zug von dem loblichen fromen könig sampt dem mererthail aller [A62b] fürsten und stend

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teutscher nation beschlossen, auch in denen dreien nachvolgenden jaren vollpracht. Es zogen mit könig Conradten vil fürsten, graven und herrn, als namlich bischof Otho von Freisingen, seins geschlechts ain margraf von Österreich, des königs steifbruder; dessgleichen bischof Hainrich von

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Regenspurg[1] und bischof Reginbert von Passaw, auch her-[86]zog Fridenreich von Schwaben der jung, so hernach an das reich kam und mit seinem zunamen Barbarossa genembt worden, auch andere mer, als herzog Hainrich von Bayern und ain Welfo, item herzog Jabuslaus von Behem,

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herzog Bernhart von Kernten, ain Herzog von Lotringen, margraf Liupolt von Österreich, ain grave von Flandern, ain graf von Frislandt und margraf Odaker von Steyr. Nu wolt sich herr Wilhelm von Zimbern, den der könig weder in seiner krankhait oder darnach von im nit komen lassen

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wolt, also schwach und unvermögenlich auch zu diser loblichen christenlichen expedition rusten, aber sein fürnemen gewan aus anschickung Gottes kain fürgang, sonder die schäden und die wunden, die er in der letsten schlacht, so herzog Fridenreich von Schwaben mit herzog Welphen bei

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Weinsperg thon, entpfangen, und deren er maint genesen sein, fiengen an sich widerumb zu üblen und von tag zu tags böser zu werden. Sollichs meret sich und nam an im so fast zu, das er in kurzen zeiten, ee der könig mit dem hör aufbrach, starb. Da ward er geen Lorch gefüert und

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daselbst neben sein schwager, grave Friderreichen von Zollern, begraben im jar nach unsers herren [A63a] gepurt ain tausendt ain hundert sechsundvierzige. Im vierten jar hernach kam könig Conradt widerumb in das reich, het den mererthail seins volks durch untrew kaiser Eemanuels von

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Constantinopel, der den Hochteutschen den sig vergunnet, verloren; starb nachmals in zwaien jarn anno Christi ain tausend ain hundert zwaiundfünfzige und ward auch zue Lorch begraben. Es[2] ist under der regierung Fridrici Barbarossae und seins

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sons, kaiser Hainrichs des sechsten, ainer des geschlechts


  1. Regenspurg] hs. Regensperg.
  2. Es] bis zum schluß des capitels fehlt in A.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_119.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)