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gethailt worden. Under andern grafen und herrn haben herr Albrecht von Zimbern und sein son, herr Wilhelm, alle baid turniert.

* [1449] Über etliche jar hernach, ungefärlich nach

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Cristi gepurt 1234, under dem Friderico secundo, do hat sich ain gleichfermige handlung zwüschen bischof Herman von Würzburg, der war seins herkommens ain freiher von Lodenburg ußer Meichsen, und seinen underthonen, der statt Würzburg, zugetragen. Das hett die gestalt. Die von

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Würzburg maßten sich etlicher freihaiten an, wolten den rat für sich selbs besetzen und anders mer fürnemen, welches dem bischof unleidenlich und nit nachzugeben war, dann ir sach ihe dahin gericht, das sie gar frei und ain reichsstatt weren gewest; wölten kurzum kain pfaffenstatt mer sein.

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Was zwitracht und unruhe darvor und auch hernach deren sachen halber zwüschen inen fürgeloffen, erfordert ain aigens buch. Insonderhait diser bischof war sich bei seines stifts gerechtigkaiten, sovil sein konte, hanthaben, dardurch die von der statt bewegt, ain anschlag wider in machten, dem

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sie auch nachkommen. Und als sie ainsmals den bischof in der Pfalz verkundtschaft, überfielen sie in mit groser ungestimme, sein hofgesindt, darunder heren, ritter und vom gemainen adel, waren sie ainstails umbringen, die ander aber und den merertail warfen die unsünnigen leut über die

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brucken ab in Main. Dem bischof selbs (welcher doch bei den letsten was) hetten sie den dodt gleicher weisen auch also uferlegt. Wie sie in nur entporheben und hinabstürzen, auch er iezo in seiner letsten not, fil im in der eil ein sollichs mittel zu, sein leben domit zu fristen und ufzuhalten,

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sprechend: »Lassen mich leben, so will ich euch das schloß uf dem berg (unser Frawen berg mainendt) [geben][1]. Dieweil es euch so wüderig ist in antworten, dann wa ir das nit thun und ir euch gleich an meiner person rechen, so wurt doch das tomcapitel ain ander bischof erwellen,

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derselbig wurt euch das schloß hernach nit inraumen, sonder wider euch zu ainem ufenthalt gebrauchen; sonst mögten ir euch hiemit aller beschwerden erledigen.« Dise mainung ließen inen die burger gefallen; do wolten sie in nit von handen oder ledig lassen, vil weniger auch des lebens

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sicheren, es wer dann vorhin dem allem, wie er sich erpotten,


  1. geben] fehlt in der hs.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_125.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)