Seite:De Zimmerische Chronik 1 138.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Brunbach[1], so diser zeit in der grafschatz Werthaim, unferr von Werthaim der statt gelegen, das gemelt closter im jhar, wie man gezellet hat nach Christi gepurt 1152, von abt Dieterichen dem ersten von Maulbrunen gebawen worden seie,

5

und das grundt und boden mit allen renten und nutzungen, gedachtes closter zu erhalten, dise nachvolgende herrn darzu ergeben haben, namlich herr Sigebodo freiherr von Zimbern, herr Billing von Lindenfels und herr Erenbaldt von Creusen[2], welche zwai letzste geschlecht ains stammens gewesen, doch

10

mit ainem clainen underschid der wappen. Dieweil aber kain freiherr von Zimbern dises namens umb ernempte zeit der linien, so in Schwaben seßhaft gewesen, erfunden, dieselbigen auch kain landtschaft oder ligende güeter im landt zu Franken gehabt, ist leuchtlich abzunemen, es seie ain

15

besondere linia solchs geschlechts im landt zu Franken seßhaft gewesen. Sollichs bezeucht auch, das auf dem hochen stift zu Würzburg und auf andern stiften und colegien mehr in Franken der freiherrn von Zimbern vil gedacht wurt, die in legatis neben und mit andern graven und herrn zeugen

20

gewesen sein. Wann aber dieselbigen anfengclichs hinab in das landt zu Franken komen, auch wie lang sie darin beliben und hernach widerumb abgestorben, ist dermaßen in ain vergess komen, das diser zeit niemandts grundtlich ain wissen dessen haben mag. Doch ist zu vermuoten, es

25

hab ernempte linia in Franken oder auf dem Kreichgew bei anderthalbhundert jharen nach herrn Sigeboldo von Zimbern ohngeverlich geweret, dann man fündt, das anno domini 1278 ain freiherr von Zimbern, herr Hainrich genannt, gelebt habe; diser ist in ernemptem jhar zu ainem dechant zu Wimpfen

30

erwellet worden. So hat etliche zeit hernach, anno domini 1292, fraw Irmel, geborne freiin von Zimbern, dem predigercloster zu Wimpfen, das bei kurzen jharn darvor, namlich anno 1259, von herrn Engelharten freiherrn von Weinsperg[3] gestift worden, etliche äcker und gülten auf dem flecken

35

Schwaigern legiert und vermachet. Dise fraw Irmel ist in ernemptem flecken in dem schloß seßhaft und aim freiherrn von Neitperg vermehelt gewesen. * [1187] Anno 1292 post octavas Epiphanie hat die


  1. stiftung des klosters Brunbach] s. Gvdenvs, Codex diplomaticvs I, 225 ff.; Ussermann, Episcopatus Wirceburgensis s. 353.
  2. Erenbaldt von Creusen] Gvdenvs a. a. o. I, 226, hat Erleboldus de Krensheim; Ussermann a. a. o. nennt ihn Erckboldus vel Erleboldus de Trense.
  3. Weinsperg] vgl. Dillenius, Weinsberg s. 21.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_138.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)