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andern nit gepraucht, wie dann einest die alten allerhandt underschidt in helmclainotern gehapt. Welches aber under denen allen die hauptlinia und der recht erst zimbrisch stam gewesen, das mag lenge halber der zeit und das man vor

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jaren wenig verzaichnet, bestendigclichen nit gesagt werden. Es sicht im aber gleich, die linia in Türingen seie zuo grafen worden under Carolo magno, bei dessen regierung der merertail alte sechsische geschlechter, als Mansfeldt, Anhalt, Wittin und andere, sich des graventitels angefangen zu

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geprauchen, welche alle zuvor freiherren oder landtherren gewest, dessen uf die alten sechsischen croniken und historien gezogen. Aber von obgehörtem graf Albrechten von Zimbern kan man diser zeit nit weiter erfaren, dann sovil user grave

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Jörgen von Thengen bericht zu nemmen; der zaigt glaublich an, das er vor jaren von des alten herrn maisters canzler zu Mergenthaim, doctor Spiesen, und dann vom menzischen amptmann zu Krauten, Wolfen von Velberg, viel hievon gehört, und hab im bemelter von Velberg domals ein alte

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verzaichnus geben, darin verleibt, in welchem jar graf Albrecht an die comenthurei zu Krauten kommen und balei worden, auch welche dozumal seine mitbrüeder gewest, wie lang ain ieder comendator daselbs regiert, und wann ain ieder mit todt abgangen; mer so hat graf Albrecht noch

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ain brueder gehapt, der sei gaistlich und ain canonicus uf einem domstift gewest, künde aber iezundt nit wissen, uf welchem stift, seie im abgefallen. Es hab aber die verzaichnus under anderm auch vermegt, das graf Albrechts und seines brueders muetter user dem geschlecht der

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Gonzaga von Mantua gewesen, ehe und zuvor dieselben herren über Mantua, vil weniger marggraven oder herzogen worden; und seines erachtens so hab er darfür, dieselb verzaichnus sei graf Albrechts handtgeschrift gewest. Umb [96] dise geschrift ist grave Jörg in nachvolgenden zeiten kommen,

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das er die nit mer bei handen; vermaint, sie seie im user sonderm unfahl veruntrewt worden sampt anderm mer von einem secretario. Item so hab die comenthurei zu Krauten drei pfarren zu verleihen, mit namen Klepsen, Bocksperg und Schwaigen; da seien etliche brief vorhanden gewest,

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die uf graf Albrechten haben gelaut, wie er, graf Albrecht, selbigen pfarrherrn (die gleichwol auch seines ordens waren) die pfarren verlihen gehabt, und sie ime dargegen revers

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_140.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)