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soll noch verhanden sein, wurt aber ganz heimlich behalten. Zudem soll in bemeltem predigercloster ain freiherr von Zimbern den orden angenomen haben und die zeit seins lebens als ain conventual darin verhart sein. Wie er gehaißen und

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zu welcher zeit, ist auch kein grundt verhanden, wurt alles den nachkomen dises zimbrischen geschlechts weiter nach notturft zu erkundigen vermeldet und angedeutet. * * [1186] Anno 1247 ist ain Johanniter gewesen des geschlechts der edelleut von Schwenningen, genannt brueder

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Hanns von Schwenningen, der hat in iezbemeltem jhar das Johanniterhaus zu Rotweil widerumb erbawen. Dem ist auch fleißig nachzusuchen, und wiewol deren dörfer etlich, so Schwenningen gehaißen, so acht ich doch das sein, so in oder allernechst der Bare gelegen. *

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Über etliche zeit gepar fraw Adelhait [A72b] noch zwen sön nachainandern und ain dochter, darab ir gemahel, herr Wörnher, höchlichen erfrewt, den ainen nach im Wörnher, aber den andern seinem anherrn, herrn Albrechten, nach nennen ließ. Dise baide wurden gar tugentlich und wol

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von vatter und muter auferzogen. Nu ward herr Wörnher gar ain gerade, lidtmesige und schöne person, und darumb er allwegen von denen frawen und jungfrawen, für andere gelopt und geriempt, ward im der nam gegeben »der Buoler von Zimbern.« Disen namen behielt er bis an sein end.

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Dieweil er aber der elter was und in sein herr vater gern verheürat, wolt er doch solichs nit bewilligen, sonder sein will und gemüeth was, unverbunden und ledig zu beleiben; er wölte auch nie bei kainem fürsten allain und in aim steeten dienst verharren; wa aber derselben ainer oder mer

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ain eerlichen zug oder in andere weg sein bedorftent, zu denen setzet er mit trewen sein leib und leben und was er vermöchte; dessgleichen wo ain hove oder turner im reich ausgerüft, dahin befliße [103] er sich vor andern zu kommen. Als nemlich in dem jar, wie sein elterer bruder, herr

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Conradt, apt in der Reichenaw erwelt, anno Christi 1235, under der regierung kaiser Fridenreichs des andern etc., ward ain turner von gemainer ritterschaft des landts zu Franken ausgeschriben und geen Würzburg an Mein gelegt. Den ersuochten fast vil mechtiger fürsten, auch under[1] andern dise

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nachvolgende graven und herrn: grave Conradt von Calw,


  1. auch under] in A fehlen die blätter 73—89.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_146.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)