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fang genommen. Mag wol sein, gleichwol den Welschen und Franzosen in iren historien nit iedesmals zu trawen, denn sie künden ainer luge ain gestalt geben und werden auch nit rot darvon. *

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Gemelte fraw Adelhait gepar im drei sön; der eltest ward nach im Eberhart gehaißen, dem ward ain freiin von Bechburg vermehelt; aber der ander hieß Berchtolt, und der jungst, herr Hugo, ward gaistlich und ain chorherr zu Rottweil, anno domini 1277. Dise zwen[1] freiherrn von Zimbern,

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herr Wörnher und herr Albrecht, haben noch ain brueder gehabt, herr Rudolf gehaißen; derselbig ist umb die jhar nach Christi gepurt 1252 zu aim tumbherrn auf den hochen stift Straßburg angenomen worden, welches ich also in aim vast alten permentin catalogo[2], dann die tumbherrn, so

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daselbst vor jharen residiert, verzaichnet hab gefunden, und sovil mehr, das dise hernachvolgende graven und herrn auch zu selbiger zeit auf dem hochen gestift seind gewest, namlich grave Eberhart von Sulz, herr Gering freiherr von Wolfach, herr Hainrich freiherr von Gundelfingen, herr Hainrich, herr

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Ulrich und herr Hugo freiherrn von Lupfen, herr Marquart freiherr von Sonnenkalp und herr Conradt freiherr von Stöfeln. Mer fünd ich, das diser herr Rudolf von Zimbern auch ain pfarrer zu Waltmessingen sei gewest, dann die alten ganz schlecht, haben kains prachts nit geachtet, also das

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auch vor jharen ain herzog von Tegk, mit namen herzog Litzelman, ain pfarrer zu Oberndorf am Negker gewest. Ich fündt in aim gar [106][3] alten brief, das anno domini 1262 herr Hugo, herr Hilpolt und herr Reichhart freiherrn von Werstain[4], gebrüedere, etliche güetere, zu Waltmessingen

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gelegen, so dann ir aigen gewest, gedachtem herrn Rudolfen von Zimbern, als ain pfarrer daselbst verkauft haben, welcher kauf im schloß zu Herrnzimbern beschehen in beisein gegenwurtiger zeugen: herzog N. von Tegk, herr Wörnhers und herr Albrechts freiherrn von Zimbern, dessgleichen Dieterich

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von Hemmendorfs und Hainrich von Hagenbachs, baid ritter. Gedachter herr Rudolf von Zimbern, tumbherr der hochen stift Straßburg, hat residirt under bischof Hainrichen, seins


  1. Dise zwen] bis Stöfeln [z. 22] abgedruckt in Laßbergs Liedersal, II, s. LXXXX.
  2. catalogo] hs. castalogo.
  3. 106] s. 104 und 105 enthalten die wappen von Zimmern, Hochberg und Lupfen.
  4. Werstain] vgl. E. Schnell, Urkundliche Geschichte der Herrschaft Wehrstein, in Historisch-statistische Zeitschrift für Hohenzollern s. 169 ff., wo dieser urkunde jedoch nicht gedacht wird.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_149.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)